Die Wettervorhersage,
inzwischen eine sehr präzise, war wieder einmal unglaublich. Wo man einen Ende April einen lauen Mai und Mitte
September einen Spätsommer erwartet, gab es Ende
April Schnee und am letzten Wochenende regnerisches Wetter um die 15 Grad.
Das ließ für das Glashaus Düsteres
ahnen. Nun ja, im April gab es wider jedes Erwarten einen sonnigen Samstag, und
am letzten Samstag hatte Gabriele endlich den Kaminofen angeworfen, das schon lange
installierte Gebläse arbeitete ganz brav und blies die warme Luft derartig
effektiv in das Glashaus, dass es schon nach einer halben Stunde warm war.
Da kann man sich
vorstellen, dass mir nicht nur an den Händen warm wurde, als ich den Raum betrat.
Außerdem lag auf der Bühne ein nagelneuer Filzboden, nicht mehr diese Folie,
auf der man jeden Tritt sah, und in der Mitte des Raumes gibt es jetzt weiche Kunststoff
Kacheln, die geradezu dazu einladen, im ganzen Raum zu spielen, selbst am Boden.
Nach diesem Auftakt war zu
erwarten, dass die Gäste sich wohlfühlen würden, was sie natürlich taten.
Richter Randy hatte sich
zunächst mit zwei Gewohnheitstätern zu befassen, julle und klusen, die wie
immer alle Vorwürfe an sich abperlen ließen. Aber sie wurden natürlich überführt
und erhielten ihre verdienten Strafen, wobei julle eine 2 Minuten Brennnessel
Strafe doch etwas beschwerlich fand.
Dann stand da noch eine
junge Dame mit dem Nick „Mondkäfer“ vor Gericht, die es nicht einmal für nötig
befunden hatte, auf Mails zu antworten und Anklagematerial an das Gericht zu
schicken. Es war klar, dass Richter Randy sie wegen dieser Ungehörigkeiten auf
den Bock schickte.
Dann kam der erste
Auftritt des neuen Richters Dr. Thomas, der in Manier eines bayerischen
Amtsrichters seine Sitzung mit Sissi genüsslich in die Länge zog, wobei Sissi
in ihrer temperamentvollen Art kräftig mithalf.
Nach Sissi musste er sich
mit danny befassen, der seine voyeuristischen Ambitionen vor Dem SGH zu
verantworten hatte und ebenfalls keinerlei Schuldgefühl aufwies.
Danach war Wolfi dran, der
sein Anklage Material an irgendwohin geschickt hatte, aber nicht an Donpascual.
Es gab also auch hier nur eine improvisierte Anklage, die der neue Richter aber
bravourös durchzog.
In der Mitte des
Nachmittag zeigte sich sogar die Sonne. Deren Wärme, zusammen mit dem Ofen, produzierte
nun doch Temperaturen, die uns schnell dazu brachten, in Hemd und T-Shirt zu
tagen.
Der erste
Bestrafungsdurchgang mit 4 Delinquenten, die in die Strafroben gekleidet
antreten mussten, gestaltete sich wie gewohnt. Die hartgesottenen Kameraden,
unter ihnen natürlich auch sissi, nahmen ihr Strafen stoisch in Empfang, kein
Anzeichen von Reue.
Richter Kristall hatte
dann zwei Angeklagte abzuurteilen, letztlich wurden daraus dann drei. Da musste
sich der dem Gericht seit Jahren bekannte jura dafür verantworten, dass er seiner
neuen Partnerin versprochen hatte, ihr regelmäßig den Po zu versohlen, dieses
Versprechen aber seit Beginn der Partnerschaft nicht eingehalten hat.
Gleichzeitig hatte auch er sich nicht von ihr bestrafen lassen, obwohl das
ebenfalls verabredet war. Die logische Konsequenz für Richter Kristall war
natürlich ein Urteil, nach dem beide ihre Versäumnisse gegenseitig öffentlich
nachholen mussten. Marjeta erwies sich als ziemlich schlagfertige Dame. Die Moldawierin
sprach und verstand kein Deutsch, was sie aber nicht davon abhielt, den
Rohrstock virtuos zu benutzen. Marjeta holte sich ihre Tracht von jura gehorsam
ab und zeigte ebenfalls „Nehmerqualitäten“. Ihr Po war am Ende von zwei Minuten
Dauerfeuer ziemlich lädiert.
Als bonus erhielt jura
dann noch den gewünschten Spießruten Lauf im Freien. In der warmen Sonne wurde
ihm dann doch richtig heiß, als die vereinbarte Zeit ziemlich langsam verstrich, während Rücken und Po
ordentlich bestrichen wurden.
Letzter Angeklagter war
Macom, der seiner Ex etliche "Abschiedgeschenke" machte, die man auch
strafrechtlich hätte ahnden können. Aber Richter Kristall meinte, dass
Rohstockstrafe und die Peitsche auf den Rücken als Sühne halbwegs ausreichten.
Macom hatte dann noch die Frechheit, einen Verteidiger zuzuziehen, der so
schlecht, bzw. überhaupt nicht vorbereitet, antrat, dass er ebenfalls zu einer Runde über
dem Bock „eingeladen“ wurde. Vielleicht wird er beim nächsten SGH besser
vorbereitet antreten.
Immer wieder nett
anzuschauen ist die Geschäftigkeit der Caterer im Glashaus, die etliche nackte
Männer, die auf ihre Bestrafung warteten, einfach ignorierten und ihre Geräte
aufbauten, als wäre es eine Geburtstagparty.
Das Essen war jedenfalls sehr
gut, und dann ging es ans private Spiel. Erstaunlicherweise fand das komplett
in den unbeheizten Kellerräumen statt. Offenbar hatte die Wärme im Glashaus
ausgereicht, den kalten Keller als angenehm zu empfinden! Hier hat sich dann
Marjeta, die Stumme, um den SGH verdient gemacht, und schmerzhafte Lektionen im
Minutentakt erteilt. Dabei kam sogar Richter Dr. Thomas unter die Räder. Wie er
selber zu Recht feststellte, war er der erste Richter, der mit einem Satz
Striemen nach Hause fuhr.
Vor ihm hatten wir das in
umgekehrter Folge. Richterin Kaelah, ebenfalls ganz neu beim SGH, probierte
vorsichtshalber etliche Instrumente vorab aus, ehe sie am Richtertisch Platz
nahm.
Die Veranstalter hatten
beide das Gefühl, es sei ein schöner Gerichtshof gewesen, mit viel Zeit zum
Reden, Rauchen und Entspannen, da wir nicht so viele Verfahren hatten, wie in
der Vergangenheit und drei Richter eben nicht so hart arbeiten mussten wie
vorher nur zwei.
Wir freuen uns auf das
kommende Jahr mit SGH XI, dann garantiert in einem warmen Glashaus.
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