Montag, 18. September 2017

Der SGH X ist Geschichte

Die Wettervorhersage, inzwischen eine sehr präzise, war wieder einmal unglaublich. Wo man einen Ende April einen lauen Mai und Mitte September einen Spätsommer erwartet, gab es Ende April Schnee und am letzten Wochenende regnerisches Wetter um die 15 Grad.
Das ließ für das Glashaus Düsteres ahnen. Nun ja, im April gab es wider jedes Erwarten einen sonnigen Samstag, und am letzten Samstag hatte Gabriele endlich den Kaminofen angeworfen, das schon lange installierte Gebläse arbeitete ganz brav und blies die warme Luft derartig effektiv in das Glashaus, dass es schon nach einer halben Stunde warm war.
Da kann man sich vorstellen, dass mir nicht nur an den Händen warm wurde, als ich den Raum betrat. Außerdem lag auf der Bühne ein nagelneuer Filzboden, nicht mehr diese Folie, auf der man jeden Tritt sah, und in der Mitte des Raumes gibt es jetzt weiche Kunststoff Kacheln, die geradezu dazu einladen, im ganzen Raum zu spielen, selbst am Boden.
Nach diesem Auftakt war zu erwarten, dass die Gäste sich wohlfühlen würden, was sie natürlich taten.
Richter Randy hatte sich zunächst mit zwei Gewohnheitstätern zu befassen, julle und klusen, die wie immer alle Vorwürfe an sich abperlen ließen. Aber sie wurden natürlich überführt und erhielten ihre verdienten Strafen, wobei julle eine 2 Minuten Brennnessel Strafe doch etwas beschwerlich fand.
Dann stand da noch eine junge Dame mit dem Nick „Mondkäfer“ vor Gericht, die es nicht einmal für nötig befunden hatte, auf Mails zu antworten und Anklagematerial an das Gericht zu schicken. Es war klar, dass Richter Randy sie wegen dieser Ungehörigkeiten auf den Bock schickte.
Dann kam der erste Auftritt des neuen Richters Dr. Thomas, der in Manier eines bayerischen Amtsrichters seine Sitzung mit Sissi genüsslich in die Länge zog, wobei Sissi in ihrer temperamentvollen Art kräftig mithalf.
Nach Sissi musste er sich mit danny befassen, der seine voyeuristischen Ambitionen vor Dem SGH zu verantworten hatte und ebenfalls keinerlei Schuldgefühl aufwies.
Danach war Wolfi dran, der sein Anklage Material an irgendwohin geschickt hatte, aber nicht an Donpascual. Es gab also auch hier nur eine improvisierte Anklage, die der neue Richter aber bravourös durchzog.
In der Mitte des Nachmittag zeigte sich sogar die Sonne. Deren Wärme, zusammen mit dem Ofen, produzierte nun doch Temperaturen, die uns schnell dazu brachten, in Hemd und T-Shirt zu tagen.
Der erste Bestrafungsdurchgang mit 4 Delinquenten, die in die Strafroben gekleidet antreten mussten, gestaltete sich wie gewohnt. Die hartgesottenen Kameraden, unter ihnen natürlich auch sissi, nahmen ihr Strafen stoisch in Empfang, kein Anzeichen von Reue.
Richter Kristall hatte dann zwei Angeklagte abzuurteilen, letztlich wurden daraus dann drei. Da musste sich der dem Gericht seit Jahren bekannte jura dafür verantworten, dass er seiner neuen Partnerin versprochen hatte, ihr regelmäßig den Po zu versohlen, dieses Versprechen aber seit Beginn der Partnerschaft nicht eingehalten hat. Gleichzeitig hatte auch er sich nicht von ihr bestrafen lassen, obwohl das ebenfalls verabredet war. Die logische Konsequenz für Richter Kristall war natürlich ein Urteil, nach dem beide ihre Versäumnisse gegenseitig öffentlich nachholen mussten. Marjeta erwies sich als ziemlich schlagfertige Dame. Die Moldawierin sprach und verstand kein Deutsch, was sie aber nicht davon abhielt, den Rohrstock virtuos zu benutzen. Marjeta holte sich ihre Tracht von jura gehorsam ab und zeigte ebenfalls „Nehmerqualitäten“. Ihr Po war am Ende von zwei Minuten Dauerfeuer ziemlich lädiert.
Als bonus erhielt jura dann noch den gewünschten Spießruten Lauf im Freien. In der warmen Sonne wurde ihm dann doch richtig heiß, als die vereinbarte Zeit ziemlich  langsam verstrich, während Rücken und Po ordentlich bestrichen wurden.
Letzter Angeklagter war Macom, der seiner Ex etliche "Abschiedgeschenke" machte, die man auch strafrechtlich hätte ahnden können. Aber Richter Kristall meinte, dass Rohstockstrafe und die Peitsche auf den Rücken als Sühne halbwegs ausreichten. Macom hatte dann noch die Frechheit, einen Verteidiger zuzuziehen, der so schlecht, bzw. überhaupt nicht vorbereitet, antrat, dass er ebenfalls zu einer Runde über dem Bock „eingeladen“ wurde. Vielleicht wird er beim nächsten SGH besser vorbereitet antreten.
Immer wieder nett anzuschauen ist die Geschäftigkeit der Caterer im Glashaus, die etliche nackte Männer, die auf ihre Bestrafung warteten, einfach ignorierten und ihre Geräte aufbauten, als wäre es eine Geburtstagparty.
Das Essen war jedenfalls sehr gut, und dann ging es ans private Spiel. Erstaunlicherweise fand das komplett in den unbeheizten Kellerräumen statt. Offenbar hatte die Wärme im Glashaus ausgereicht, den kalten Keller als angenehm zu empfinden! Hier hat sich dann Marjeta, die Stumme, um den SGH verdient gemacht, und schmerzhafte Lektionen im Minutentakt erteilt. Dabei kam sogar Richter Dr. Thomas unter die Räder. Wie er selber zu Recht feststellte, war er der erste Richter, der mit einem Satz Striemen nach Hause fuhr.
Vor ihm hatten wir das in umgekehrter Folge. Richterin Kaelah, ebenfalls ganz neu beim SGH, probierte vorsichtshalber etliche Instrumente vorab aus, ehe sie am Richtertisch Platz nahm.
Die Veranstalter hatten beide das Gefühl, es sei ein schöner Gerichtshof gewesen, mit viel Zeit zum Reden, Rauchen und Entspannen, da wir nicht so viele Verfahren hatten, wie in der Vergangenheit und drei Richter eben nicht so hart arbeiten mussten wie vorher nur zwei.
Wir freuen uns auf das kommende Jahr mit SGH XI, dann garantiert in einem warmen Glashaus.


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