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SGH und WGH (Details zu einer wunderbaren, realen Geschichte)

Leider ist die Zukunft des SGH ungewiss, aber die Geschichte seiner Geburt mag manchen auch heute noch interessieren.   Die Idee des Spanki...

Samstag, 22. Februar 2020

Entweder Ihr gehorcht....oder

Wieder einmal fühle ich mich gezwungen, zur Tagespolitik Stellung zu beziehen. Anlass ist der karnevalsreife Auftritt des Generalsekretärs der CDU, Paul Simiak.

Da hat ein Landesparlament endlich einmal an sein Land gedacht, statt an die Mandate seiner Mitglieder. Nach der Idee, eine interessante Übergangs Ministerpräsidentin zu etablieren, nun ein neuer Coup, um die Kuh vom Eis zu holen:

  • Man sichert eine stabile Minderheiten Regierung durch begrenzte Kooperation!

  • Man nurtzt die Chance - wo man doch so einträchtig zusammen saß, was ja sonst nicht vorkommt, außer im Parlament - durch schnelle Beschlüsse, jeder Fraktion ihre Lieblingsgerichte zu kochen. Heija, das geht also auch ganz schnell wenn man 'mal problemorientiert und parteipolitisch denkt - oder auch umgekehrt!

  • Man suchte eine faire Lösung, um die CDU nicht bei schnellen Neuwahlen abstürzen zu lassen. Also Neuwahlen erst in einem Jahr. Zeit für die CDU, Kräfte zu sammeln.

So geht gute Politik, obwohl das Ganze natürlich ein klassischer Kuhhanddel ist! Aber er dient der Sache. Das ist immer gut.

Da hat selbst der Lindner in einem Moment geistiger Klarheit erkannt, dass man sich als das altbewährte "Zünglein an der Waage" an so etwas künftig auch beteiligen könnte! Das sieht aus wie eine Truppe von Partisanen, die im Dschungel des Parteienkrieges herumrobben und denjenigen ihre Hilfe anbieten, die wahrscheinlich, möglicherweise, vielleicht gerade gewinnen.

Alos soweit alles gut, kein Grund mich hier zu äußern. Doch nun kommt es:

Was tut nun dieser Vollpfosten Simiak, seines Zeichens Generalsekretär der Bundes CDU?

Er verbietet den Freunden in Thüringen die geplante, eher minimale Kooperation wegen des Parteitagsbeschlusses bezüglich rechter und linker "Ränder". Als ob eine Partei, die demolratisch mit einer Mehrheit gewählt worden ist, einen Rand darstellt. Aber was schert die CDU Granden das Wohl eines Bundeslandes? Und dann das eines der neuen?  Sind ja eh noch alles SEDler!

Wir, die CDU (Tusch, wir sind ja im Fasching) haben einen Parteitagsbeschluss. Klingt wie die olle Hallstein Doktrin von Anno Tuk! Das ging so: Wir (der Westen) sind die richtigen Deutschen, Ihr die falschen (weil Kommunisten)! Offiziell kennen wir uns nicht wenn wir uns begegnen. Wer von meinen Lesern sich daran noch erinnert, wird noch einmal über die Kapriolen dieser Politik schmunzeln. Und wie sie sich gewunden haben, als die armen Verwandten aus dem Osten haufenweise Medaillen abkassierten und Verlegenheitshymnen gespielt wurden. Déjà Vu! Mir kommt diese Parteitags Direktive vor wie der Knieschuss jener Hallstein Doktrin.


Zwar hat der Simiak gleich abgewiegelt und wollte selbstverständlich Demokrat Ramelow nicht mit Nazi Höcke vergleichen, aber irgendwie dann doch. So würgte er sich durch seine strammen Parolen, die mit jeder Wiederholung nicht logischer wurden. Um bei meinem Thema zu bleiben, das klang etwa so: "Entweder Ihr lasst das, oder es setzt was! Schließlich sind wir ja für Euere Erziehung verantwortlich"!

Irgendwie habe ich den Verdacht, dass die CDU Oberen angesichts ihrer Rumpel-Riege, die da in der Hüpfburg der CDU um den Parteivorsitz rangelt, klammheimlich voller Neid nach Erfurth schielt, wo nach Erkenntnis dummer Fehler nun zügig Politik gemacht  und ein Ministerpräsident gewählt werden wird, den man sich leicht auch als Kanzlerkandidat vorstellen kann. Da macht natürlich ein Berührungsverbot Sinn.

Übrigens: Besagter Vollpfosrten hat mit seinem unterirdischen Auftritt vor der Presse garantiert seinen kämpfenden Hamburger Freunden so richtig Schub gegeben .... nach unten! Wie heisst es doch so schön: wer Parteifreunde hat, braucht keine Feinde. In diesem Sinne: Helau und Alaaf!

Dienstag, 4. Februar 2020

Es gibt mich noch :-))

Liebe Leser, es gibt mich noch, aber ich muss mich für das sehr lange Schweigen entschuldigen. Doch das Wichtigste zuerst:

Ich wünsche allen ein erfolreiches, erfüllendes, aufregendes und gesundes Jahr 2020. Möge das neue Jahrzehnt noch freundlicher zu uns Spankern sein und das Finden passender Partner leichter machen!

 

In den letzten Wochen war ich leider etwas angeschlagen. Auch das Leben um mich herum wirbelte und war zumindest teilweise für das Ausbleiben neuer Posts verantwortlich. Jedoch ich hatte auch Zeit über mein langes Leben nachzudenken und die Gnade zu würdigen, dieses hohe Alter in relativer Gesundheit erleben zu dürfen.

Dazu kamen viele Gespräche mit Freunden und meiner Familie über die langfristigen Entwicklungen, deren Fazit ein sehr beunruhigendes ist:

Was ist aus unserem Land geworden? Wir erleben Gier, Rohheit, Respektlosigkeit, Gewalt, Hass und Oberflächlichkeit. Was steht diesen Auswüchsen mangelder Erziehung, fehlender Bildung und Angst um die eigene Zukunft entgegen?

Wirklich beunruhigende Antwort: Mir fällt nichts ein. Es scheint  kein Regulativ mehr zu geben!

 

Wie sollen wir denn die Klimaktastrophe abwenden, wenn Politiker zu feige sind, drastische Massnahmen nicht nur zu beschließen sondern auch zügig durchzusetzen, wenn der alles durchdringende Egoismus unserer Zeit die Zukunft bestimmt? "Nach mir die Sintflut" könnte buchstäblich wahr werden! Müsste das nicht uns allen klar sein?

Ich gehöre zur Generation der Kriegs/Nachkriegskinder. Wir haben die Greuel der Nazizeit nicht mehr bewusst erlebt, dafür aber sehr wohl die Hungerjahre der Nachkriegszeit. Auch damals gab es Rücksichtslosigkeit, Ausbeutung, Hamstern, Schmuggeln und Nutzung aller Mittel und Wege ein Überleben zu sichern. Was war dann der Unterschied zu heute?

Damals ging es ums Überleben, es gab keine staatliche Struktur, noch nicht diesen unglaublichen Reichtum; am Grundgesetz wurde zwar gearbeitet, doch erst die Währungsreform, die angeblich allen eine gleiche Start Chance geben sollte (was für eine Lüge!), brachte so etwas wie Hoffung in das Chaos. Der entstehende neue Staat funktionierte, weil es keine Alternative gab.

Schon damals bezeichnete Churchill die Demokratie 'als beste aller schlechten Staatsformen'. Wie recht er hatte! Außer der Erlaubnis, alle paar Jahre ein wirkungsloses Kreuzchen machen zu dürfen (wirkungslos, weil in einem Pateienstaat alle Macht eben nicht vom Volk ausgeht), gab es keine Möglichkeit, die sich entwickelnde Spaltung zwischen reich und arm zu verhindern. Gefördert von Kräften, die unser Gemeinwesen schon immer als Selbstbedienungsladen betrachtet haben, erleben wir heute einen grassierenden, hemmungslosen Kapitalismus, der von den skrupelosen politisch und wirtschaftlich Mächtigen gefördert und für sich selber in unzulässigem Maße ausgenutzt wird. Einzelnen Egomanen und den unkontrollierbaren Mega-Konzernen verdanken wir diese ganzen negativen Entwicklungen in unserer Gesellschaft.

ABER das war keine unvermeidliche Entwicklung, denn wir haben die Ansätze für diese Entwicklung  damals for 70 Jahren zugelassen. Sicherlich auch aus Angst vor dem Kommunismus. Doch wir haben die falschen Mittel gewählt. Freiheit wird nicht durch Reichtum geadelt. Sie muss allen faire Chancen bieten. Eine äußerst dünne Schicht intelektueller Denker und Warner hat das rücksichtslose Streben nach materiellem Gewinn als Lebensmaxine  nicht verhindern können. Ich muss mich schuldig bekennen. In jungen Jahren gehörte ich zu den Intellektuellen, die diese Gefahr durchaus sahen. Es ist immer die idealistische Jugend, der man nichts vormachen kann. Doch wer handelt denn in so jungen Jahren konsequent wenn keine Aussicht auf Erfolg besteht? Ich habe mich nach meiner Sturm und Drang Zeit - als das Studium noch Chancen für alternative Lebensentwürfe bot -  ins Joch spannen lassen und beim Tanz um das goldene Kalb mitgemacht. In welcher Form?

Nicht durch Spekulation mit Aktien, nicht durch unanständige Geschäfte, nicht durch rücksichtsloses Streben nach Reichtum. Vielmehr habe ich mir den durchaus zulässigen Traum vom eigenen Häuschen erfüllt und meine gute berufliche Qualifikation (ebenfalls durchaus nichts  Ehrenrühriges) genutzt, um in einigen Firmen, in denen ich tätig war, deren Gedeihen und Wachsen zu fördern, wofür ich gut bezahlt wurde. Eigentlich ist auch diese Lebensleistung kein Grund zur Selbstkritik. Was habe ich denn dann eigentlich verbrochen? Habe ich mich vielleicht kaufen lassen?

Im Prinzip ja. Ich habe - sozusagen im zweiten oder dritten Glied -  an der Vermehrung riesiger Vermögen mitgewirkt und somit mitverschuldet, dass unglaubliche Geldmengen in privates Vermögen flossen. Öffentliche Aufgaben, die dringend unter staatlicher Kontrolle bleiben mussten, landeten im Haifischbecken der Aktienmärkte. Firmenvermögen dienten der Spekulation, aber nur selten der Finanzierung von Stiftungen und Unterstützung der vielen Aufgaben, die der Staat nicht alleine stemmen kann. Stattdessen nötigen die Nimmersatten den Staat, ihre ureigenen Aufgaben zu subventionieren. Wohlgemerkt - Firmen sollen durchaus profitabel arbeiten, denn wir brauchen ja auch die Arbeitsplätze. Aber gewaltige Vermögen sollten nicht nur dem Geldadel als Spielgeld dienen. 

Meine Hoffnung ist vielleicht trügerich. Aber die Niedergang der so genannten Volksparteien, die sich einbilden, der Staat gehöre ihnen, ist vielleicht ein sehr spätes Fanal zur Bekämpfung der Missstände, die ich eingangs geschildert habe. Neue Kräfteverhältnisse sollten die Chance bieten, etwas zu ändern. Aber wahrscheinlich ist es zu spät.

Um aber Kreis mit dem Thema dieses Blogs zu schließen:

Es wäre hohe Zeit, einige  Großkopferte  und Gewinnler am Spekulations-Roulette über den Bock zu legen und ihnen den nackten Arsch grün und blau zu prügeln, bis sie versprechen, sich künftig auch für das Gemeinwohl einzusetzen und nicht nur für ihre privaten Ziele! Einverstanden?