Es gibt viele Arten von Ruten. Im
Prinzip reicht es, 6-8 mehr oder minder dicke Zweige (Weide, Haselnuss, Birke
u.ä.) von Laub und Ästchen zu befreien und diese zusammen zu binden.
Damit hat man eine brauchbare Rute, die auch gewaltig Aua
machen wird.
Die klassische Birkenrute besteht
allerdings nicht aus ein paar nackten Zweigen, sondern erfordert ein wenig mehr
Arbeit. In historischen Zeiten war das Bereitstellen einer gut gewässerten Rute
Sache des Personals. Frische Birkenzweige selber konnte man kaufen, wenn man
keinen Baum im eigenen Garten hatte. Das Binden der Rute war Aufgabe der
Dienstboten, die Gouvernante machte sich damit die Hände nicht schmutzig. Sie
war jedoch die Expertin in der Anwendung und der Verzierung des Griffes.
Wenn man heutzutage Birken
gefunden hat, deren Äste bis zum Boden hängen, ist das schon mehr als die halbe
Miete. Man sollte sorgfältig nach möglich geraden, 60-80 cm langen, gut
belaubten Zweigen suchen. Nach dem Abschneiden sollten sie am unteren Ende etwa
1 cm stark sein.
Da sich am letztlich doch nicht
alles Material nutzen lässt, sollte man mindestens 12 Zweige pro Rute abschneiden.
Rohstoff für die Rute |
Im Bild sieht man eine sehr
reiche „Ernte“. Es kann aber auch sein, dass sich das Laub eher am Ende des
Zweiges befindet. Das schadet nicht, weil man nur die dünnen, verzweigten Teile
des Zweiges für den „Kopf“, also das „business end“ der Rute benötigt.
Vor der Entblätterung |
In der Regel wird ein Zweig vor dem
Binden zu etwa 2/3 nackt sein. Das restliche Drittel weist viele kleine
seitlichen Verzweigungen auf und viel Laub. Die Blätter müssen entfernt werden,
aber ganz vorsichtig, weil die kleinen Ästchen einen großen Anteil am späteren
Lustgewinn der Subbie ausmachen.
Es folgt eine sorgfältige Prüfung
der Brauchbarkeit. Zunächst sollten alle einzelnen Zweige etwa gleich dick und
lang sein. Kürzen nur am dicken Ende. Nun darauf achten, dass die meisten der
seitlich herausragenden Ästchen in einer Ebene liegen. Was nach oben oder unten ragt, wird abgeschnitten. Man muss
die einzelnen Zweige mehrfach drehen, um festzustellen, welche Verzweigungen
eine gewisse Fläche ergeben.
Einige Zweige nach Entblätterung |
Wenn man die auf diese Weise
bereinigten Zweige aufeinander legt, ergibt sich ein dichtes Geflecht wie bei einem
Reisig-Besen.
Einige integrierte Zweige |
Das Bild zeigt nur das Prinzip.
Für eine ordentliche Rute benötigt man natürlich etwas mehr Material. Das Integrieren
der einzelnen Zweige in ein ästhetisch anspruchsvolles Produkt ist die
eigentliche Kunst und kann etwas dauern.
Fertiger Kopf |
Das Griff-Ende kann man sehr
schön gestalten. Gouvernanten früherer Epochen haben nicht nur ein Tuch um das
Ende gewickelt, sondern auch ein hübsches Schleifchen. Ich fürchte, die Zöglinge
wussten allerdings das Kunstwerk nicht so recht zu schätzen. Heute sind bei den
Banausen Kabelbinder angesagt, bei Feingeistern fast unsichtbarer Draht, oder
eine dünne Schnur.
Kleine und große Rute |
Das Endresultat der ersten
Anwendung zeigt dann die typischen ganz kleinen Striemen und Verdickungen, wo
die Enden der Zweige auftreffen. Die kumulierte Wirkung schon nach wenigen
Hieben produziert schrittweise einen fast unerträglichen Schmerz. Allerdings
ist er so einmalig, dass die Neugier bei den Passiven die Angst verdrängt. Man
will das mal probieren. Meine „Test-Opfer“ waren tatsächlich recht mutig, wie
die Fotos zeigen. Eine ordentliche Strafe besteht jedoch aus mindestens 30
Hieben und ist äußerst brutal. Auch waren die damaligen Ruten, wie sie von der
Justiz verwendet wurden, ungleich gemeiner.
Folgendes Foto zeigt sehr schön,
wie schon nach wenigen Hieben ein überlappendes Muster entsteht und auch die
Haut leicht verletzt werden kann.
Typische Rutenspuren |
Ein eher lästiger, aber
unvermeidlicher „Collateral Damage“ ist der Grund, warum ich die Testläufe ins
Bad verlegt habe.
Ohne Besen Schweinerei |
Es empfiehlt sich sehr, dort zu
spielen, wo hinterher ein Besen genügt, die abgebrochenen Brösel wieder
einzusammeln. Selbst in der „kontrollierten“ Umgebung meines Bades ging das
nicht „Andenken“. Eines der Flugobjekte fand ich in meinem Zahnputzglas
.
Allerdings ist ein Bad auch der
klassische Stimmungstöter für ein so erotisches Erlebnis wie ein „birching“.
Ideal geeignet ist natürlich ein
Spielzimmer mit Fliesen und ohne Textilien, die hervorragende
Verstecke für herumfliegende
Teile der Rute sind. Denn zerlegt wird jede Rute, egal wie frisch sie ist. Für
unseren Gerichtshof haben wir gewöhnlich zwei Exemplare, die aber nicht bei
jeder Strafe verwendet werden. So überleben sie gewöhnlich die Veranstaltung.
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