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SGH und WGH (Details zu einer wunderbaren, realen Geschichte)

Leider ist die Zukunft des SGH ungewiss, aber die Geschichte seiner Geburt mag manchen auch heute noch interessieren.   Die Idee des Spanki...

Sonntag, 27. Dezember 2015

Der Stratege (2)

- 2 -

Da der Mannhold Franzi außer der Aufgabe, seine Frau zu schwängern, im Augenblick nichts weiter zu tun hatte, beschloss er, etlichen jungen Frauen einen Besuch abzustatten, die potenzielle Opfer gewesen sein könnten, weil sie über körperliche Vorzüge verfügten, die solch ungewöhnliche Gunstbeweise herausfordern könnten.  Statt auf den Po wollte er ganz vorsichtig auf den Busch klopfen.
Doch seine “Erkundigungen”  brachten rein gar nichts ein, abesehen von leichtem Spott und mehr oder minder klaren Ansagen, sie nicht mit solchen Spekulationen zu belästigen. Auch von der Reni holte er sich einen Nasenstüber ab.
“Wie wärs, Franki, wenn Du ‘mal bei Deiner Margarete nachsiehst. Manche Männer haben die Hinterteile ihrer Weiber noch nie genauer angeschaut!”
Verlegen zog er Leine. ‘Ganz offensichtlich,’ zog er Bilanz, ‘kann diese unvermutete Attacke das Opfer nicht sonderlich verstört haben.’
Die Reni war sich inzwischen ziemlich sicher, dass man sie nicht bloßstellen würde, sondern nur die Warnung verstärken wollte. Es war damit zu rechnen, dass diese Hundesöhne wieder auftauchen würden, wenn sie sich noch einmal mit einem Mannsbild außer ihrem Karsten einlassen würde.
Es verging eine weitere tropisch heiße Woche, die man nur abends im Biergarten ertragen konnte. Die Kinder hatten es besser; da gab es einen kleinen Weiher dicht beim Wald.

Nachdem sich die Aufregung und die entsprechenden Spekulationen bereits gelegt hatten,  stülpten zwei Männer der Prechter Roswita einen Sack über den Kopf, als sie frühmorgens das Vieh der Eltern versorgte. Blitzschnell waren ihr die Arme am Körper fixiert und man schleppte das verzweifelt  strampelnde Mädchen durch den Stall und legte sie rücklings auf einen Tisch. Natürlich war sie in Panik, als ihr die Beine auf die Brust gedrückt und ihr prächtiges Hinterteil von einem durchsichtigen Höschen befreit wurde. Alle Wege zum Glück waren weit offen, aber auch hier begnügten sich die Angreifer damit, ihr rosa/braun gekrinkeltes Poloch in der tiefen Kerbe mit einem dünnen Riemen gehörig zu gerben. So schnell wie sie gekommen waren, hatten die Täter die laut heulende Rosi mit ihrem Poschmerz alleine gelassen und sie fand ebenfalls eine deutlich Warnung, künftig ein züchtiges Leben zu führen, wolle sie nicht einen deutlich schmerzhafteren Besuch riskieren.

Das Problem für die junge Rosi bestand allerdings darin, dass sie sich keiner Fehltritte oder sonstiger Schuld bewusst war, die solch drastische Maßnahmen als berechtigte Konsequenz haben konnten. Da sie aber nicht wusste, wer das andere Mädchen war, gab es keine Möglichkeit, sich auszutauschen. Denn dass sie niemandem etwas erzählen würde, stand für sie felsenfest. Aber es war zu erwarten, dass die Täter auch in ihrem Fall irgendwann ein vergleichbares Gerücht in Umlauf setzen würden, wie über die ersten Frau.
Auch fand sie schnell heraus, dass der unmittelbare Schmerz in eindeutige Lust umschlug, zumal dieser teuflische Riemen einige Male ihre Muschi getroffen und dort ein höllisches Feuer entfesselt hatte, das aber schnell viel angenehmere Gefühle entfachte.
So geschah es dann auch einige Tage später; ein zweites Gerücht kam im Umlauf. Aber die diversen Liebhaber, Verlobten und Ehemänner attraktiver Damen fanden bei ihren Partnerinnen keine Spuren von Misshandlungen, obwohl das Misstrauen bereits reichlich gesät  war. Die Gerüchteküche kochte und nun wurde offen darüber spekuliert, ob es ein neues Opfern geben würde.
                       
***

“Matzenbach” meldete sich der Dorfvorsteher am Telefon in seinem Büro, das ihm sowohl für die Tätigkeiten als Chef der Gemeinde diente, als auch für die nicht unerhebliche Papierarbeit für die Buchhaltung seines Hofes. Dieser lag etwas außerhalb des Dorfes. Das Haus im Dorf mit dem langen Balkon unter dem vorspringenden Dach hatte seine Frau Klara in die Ehe gebracht.
Eine Reihe Blumenkästen hingen am Balkongeländer und gaben dem Haus ein einladendes Aussehen.
“Guten Tag Herr Bürgermeister, Fischer am Apparat. Haben Sie schon Fortschritte gemacht?”
“Nun, das wird ein wenig dauern Herr Fischer. Bekanntlich mahlen die Mühlen des Fortschritts auf dem Lande etwas langsamer. Aber am Ende kommen wir doch ans Ziel.“
Aber Herr Matzenbach!” tönte es vorwurfsvoll zurück. “Ich mache keinen Druck und würde nur gerne wissen, ob Ihnen etwas eingefallen ist, das unser Projekt beschleunigen könnte.”
“Das glaube ich schon; doch, wie ich schon sagte, es geht nicht von heute auf morgen.”
Na, dann werde ich mich nächste Woche wieder melden. Guten Tag.”
“Tag” murmelte der Vorsteher in die tote Leitung.’Warum haben es die so eilig?’ sinnierte er aus dem Fenster starrend.

Polizist Mannhold knöpfte gerade seine Hose zu, nachdem er wieder einmal mit seiner Marga an der Grundsteinlegung für eine richtige Familie geschafft hatte, da klingelte unten das Telefon. Matzenbach war am anderen Ende.
“Sag’ mal Franki, Du hast doch auch von diesen angeblichen Prügeln für zumindest zwei unserer weiblichen Dorfbewohner gehört, was ist denn da dran?”
“Da weiß ich nicht mehr als Du. Jemandem den Hintern zu versohlen, ohne bleibenden Schaden anzurichten ist kein Offizialdelikt, und ich kann erst aktiv werden, wenn ich eine Anzeige bekomme. Bisher Fehlanzeige. Vielleicht ist hier auch ein Witzbold am Werk, dem das Leben gerade etwas langweilig ist.”
“Na ja, das mag ja alles richtig sein, aber irgend jemand muss doch bekannt sein, der den ersten Stein geworfen hat. Gerüchte kommen nicht aus dem Jenseits,” erwiderte der Gemeinde Vorsteher.
“Auch richtig, aber komisch ist es schon, wenn ich es mir recht überlege, dass so etwas kursiert und man kann keinen Ausgangspunkt lokalisieren. Bekommst Du offiziell Probleme mit der Sache?”
“Keine offiziellen. Wie Du schon sagst, wer immer seinen Po unfreiwillig hinhalten musste, hat sich nicht gemeldet. Also gibt es auch keine Vorwürfe wegen Untätigkeit an meine Adresse oder an die Polizei. Dennoch läuft das Gerücht wie ein Gespenst im Dorf herum. Ich mag keine Gespenster.”
“Verstehe ich! Ich habe eine Runde um die Häuser gemacht und auf diverse Büsche geklopft. Bin aber nur mehr oder minder - entschuldige bitte den kruden Begriff - verarscht worden. Für mich gibt es kein Problem, solange es kein Problem gibt.”
“Also warten wir ab. Servus Franki”
“Servus Matzi.”
Obwohl es also noch keinen akuten Anlass gab, beunruhigt zu sein, rumorte irgend etwas in seinem Hirn herum. ‘Wie sind diese beiden Gerüchte in die Welt gesetzt worden? Gewöhnlich hat es doch irgend jemand nicht nur gehört, sondern auch weitergegeben. Irgendwann würde die Stafette, übermittelt von einer realen Person, dann bei ihm angekommen sein’
Plötzlich fiel der Groschen: Natürlich! Facebook und das ganze soziale Netzwerk Zeugs. Da kann man wundervoll anonym Dreck verbreiten und keiner will’s gewesen sein. Schnell holte  er seinen alten und selten benutzten Laptop aus dem Schrank und versuchte, etwas Konkretes zu finden. Das dauerte gar nicht lange.
Es gab einen anonymen Thread, den offensichtlich viele Bewohner von Oberholzwasser gefunden hatten. So wusste jeder Bescheid, ohne dass sich das normale Klatsch Karussell mit Ausgangs- und Endpunkt drehen mußte.
‘Sieh da!’ dachte der Franki, ‘das ist aber ein modernes Dorf. Wir haben nicht nur Internet, sondern es wird auch benutzt. Jetzt kann ich mir natürlich einen Reim drauf machen, warum die Mädels mich ausgelacht haben. Ein rückständiger Cop, der nicht einmal die tägliche Gerüchteküche im Netz kennt.’ Fast wurde er rot im Gesicht.
‘Mir bleibt nichts anderes übrig, als mich umzustellen. Da Dorfbrunnen, , Linde, Postmeister und Tratschweiber im Waschhaus out sind, sorgen an deren Stelle nun Twitter, Facebook und WhatsUp für unüberprüfbare Behauptungen. Umso mehr ein Grund, erst einmal abzuwarten, bis es etwas Handfestes gibt.’
Oben wartete die Margarete, allzeit bereit wie alle guten Pfadfinder. Lassen wir also die gezüchtigten Kehrseiten ihren Inhaberinnen inzwischen recht wollüstige Empfindungen bereiten, denen fehlten nun die Vollstrecker.
Im Wirtshaus ging es in dieser Woche recht lebhaft zu. Man spielte Schafskopf, trank sein Bier und politisierte. Franz Mannhold sass mit einigen Männern zusammen und konnte sich nicht bremsen, als es wieder einmal um diese verfluchte Stromtrasse laut wurde.
“Die Engländer haben ein nettes Sprichwort: Du kannst Deinen Kuchen nicht essen und gleichzeitig behalten. In Anlehnung daran kann diese Hinterwäldler Partei nicht erwarten, dass der Windstrom urplötzlich ohne Leitung die Lampen brennen lässt.”
“Na und, polterte Pfarrer Meister, der manchmal wenig christlich klang, “schon mal was vom Floriansprinzip gehört? Auf dem Gebiet der Heiligen kenn’ ich mich aus. Vielleicht wartet der Horstl auf eine himmlische Eingebung und möchte irgendwann, wenn er genügend Wunder vollbracht hat, heilig gesprochen werden.”
Lautes Gelächter in der Runde und jemand bestellte eine neue Runde. Da der Matzenbach Xaver gerade eintrat, endete das Gespött über die “Staatspartei” abrupt. Denn der Dorf Chef war auch Ortsvorsitzender der staatstragenden Partei.
“Aber im Ernst,” nahm jemand den Faden wieder auf, “regenerative Energie muss die Aternative zum Dreckszeug sein. Wenn er uns die Windräder vermiest, gibt es ja andere Möglichkeiten, Ihr habt doch schon alle Solarzellen auf den Dächern. Ich kenne einen, der baut gerade eine Scheune, die er gar nicht braucht, um mit den Dingern das Dach zu tapezieren.”
Wieder lautes Gelächter, weil alle den Nachbarn kannten, dessen Schildbürgerstreich so merkwürdige Beweggründe hatte.
“Selber machen!” Ein weiterer Gast beschrieb ausführlich, wie sich selbst kleine Gemeinden völlig unabhängig von den großen Versorgern machen können. “Dann brauchen wir diese Heinis in München nicht,” schloss er seine Ausführungen.
Nachdenklich und gut abgefüllt trollte sich der Franki nach Hause, um seine ehelichen Pflichten trotz der immer noch drückenden Hitze wieder aufzunehmen. Irgendwann müsste es doch klappen!

***

Wenige Tage später gab es tatsächlich etwas Handfestes. Es tauchte ein Video auf Youtube auf, nicht ohne vorherige Ankündigung bei Facebook. Auf diesem Video war in erstklassiger Qualität ein prächtiger weiblicher Hintern zu sehen, auf dem eine Hand, bewaffnet mit einem Doppelriemen eine beachtliche Rötung erzeugte. Normalerweise ist ein Hintern - losgelöst von den üblichen persönlichen Merkmalen seiner Besitzerin - kaum zu identifizieren, aber dieser makellose Hintern präsentierte ein auffälliges Muttermal, genau links neben dem sauber rasierten Mons und den appetitlichen Schamlippen.
Als der Polizist den Anruf erhielt, sofort zum Oberhofer Hof zu kommen, um Schlimmes zu verhindern, hatte der Hochrainer Karsten die schluchzende Reni bereits in der Mangel, denn ihm war das Muttermal nicht unbekannt.
Als der Polizist eintraf, war die Verlobung bereits gelöst, denn es sah nicht so aus, als ob die Reni eine plausible Erklärung bzw. einen Grund liefern könnte, warum zwei Angreifer sie auf so intime Weise schlagen und dann nach dem Streuen eines Gerüchtes auch noch den Videobeweis nachreichen sollten. “No smoke without fire” sagt man so schön. Das hatte sich offenbar der Karsten auch gedacht.
Die Reni fand sich plötzlich zwischen einem Stein und einem harten Platz! Gäbe sie den Grund für den morgendlichen Besuch zweier merkwürdiger Verehrer preis, wäre ihre Verlobung ebenfalls geplatzt. Gäbe sie diesen Hintergrund nicht preis, würde der Karsten immer wieder bohrende Fragen stellen. So oder so war es vorbei.
Sie fühlte sich sterbenselend und heulte bitterlich vor sich hin.
Polizist Mannhold kam an den Schauplatz des Dramas, als der Karsten gerade zornentbrannt zurück zu seinem Gehöft fahren wollte. Mutter Oberhofer hielt ihre weinende Tochter tröstend im Arm, als der verbeulte VW des Gesetzeshüters eintraf.

(Teil 3 folgt)

Donnerstag, 24. Dezember 2015

Der Stratege (1)

                                                                          Der Stratege

                                                                    ein Spankland-Krimi
                                                                     (Donpascual (2015)

Vorwort
Statt mich regelmäßig unter Druck zu finden, immer wieder Material für den Blog zu finden, habe ich mir gesagt, man könnte das auch im Voraus produzieren, in Form einer   Fortsetzungsgeschichte. Dann kann man den Blog regelmäßig füttern und inzwischen schon an etwas Neuem arbeiten. Hoffentlich gehen mir die Ideen nicht aus!


-1-

“Unterholzwasser 2 Km” war in der flirrenden Hochsommerhitze auf dem Ortsausgangsschild des Ortes Oberholzwasser zu lesen. Die Landstrasse, verschmutzt durch die festgebackenen Lehmbatzen vieler landwirtschaftlicher Gespanne, verlief geradeaus zwischen Feldern und Wiesen, machte eine sanfte Biegung nach rechts, und dann konnte man die Dächer des in einer leichten Senke liegenden Nachbarortes sehen.
Die Fahrer der wenigen Dutzend Autos, die täglich diese schmale Asphaltbahn in beide Richtungen benutzten, waren nur daran interessiert, nach dem herunterschalten möglichst schnell wieder zu beschleunigen und ließen das kleine Dorf ohne Erinnerung hinter sich
Auf der anderen Seite von Oberholzwasser führte die Strasse schnurgerade durch ein ausgedehntes Waldgebiet.
In der Ferne hörte man das Tuckern eines Traktors und das Muhen von Kühen. Im Schatten des Wirtshauses “Zum Hirschen” döste eine rotbraune Katze, alle Viere von sich gestreckt. Es regte sich nichts; aber das war nicht verwunderlich. In dem 300 Seelen Dorf war man entweder mit irgendeiner Tätigkeit in der Landwirtschaft beschäftigt, hatte einen Job im 10 Km entfernten Städtchen S., oder war wegen der Mittags-Hitze in die Häuser geflohen.
Im übrigen war es ein typisches deutsches Dorf: Wirtshaus mit einigen Gästezimmern, die Polizeiwache im Erdgeschoss des Hauses der Eltern von Dorf Sheriff Franz Mannhold, genannt Franki. Er war im Dorf geboren und im nahegelegenen Städtchen zur Schule gegangen. Sein bisher einziger Ausflug in die große, weite Welt war die Ausbildung auf der Polizeischule in München.
Wirtshaus und Polizeiwache lagen nebeneinander. Auf der anderen Seite der Straße befand sich das großzügige Haus des Gemeindevorstehers Xaver Matzenbach, von seinen Spezis liebevoll, oder auch in der Hitze der Gemeinderatssitzungen abschätzig, Matzi genannt. Dahinter, durch einen Abzweig von der Hauptstraße zu erreichen, befand sich das kleine, aber schmucke Dorfkirchlein, dessen Türmchen sich erfolgreich bemühte, den Giebel des Wirtshauses standesgemäß zu überragen. Neben der Kirche bot ein einstöckiges Haus dem Pfarrer, Hochwürden Meister, ein bescheidenes Heim. Hinter den beiden Gebäuden fand man den kleinen Friedhof der Gemeinde.
Das Wirtshaus, seit 200 Jahren im Besitz der Familie Zapfengruber, war das größte Haus im Dorf. In Ermangelung eines Marktplatzes, Dorflinde oder sonstigen Zentrums war das Wirtshaus der Ortsmittelpunkt, hervorgehoben durch die Haltestelle des Postbusses, den einzigen Briefkasten außerhalb des nahen Städtchens und einen sehr lauschigen Biergarten hinter dem Haus.
Ladengeschäfte gab es sehr wenige. In Oberholzwasser existierte immerhin ein Bäcker, in Unterholzwasser ein Schlachter, der einen kleinen Laden betrieb und seine Waren daneben im eigenen Gasthaus anbot. Alles andere musste man im Städtchen einkaufen, oder natürlich bei den Bauern im Umkreis, wenn es um frische Eier, Milch und andere Grundnahrungsmittel ging. Die meisten Landwirte waren ohnehin autarke Selbstversorger.
Einige der Gehöfte befanden sich noch am Rand des Dorfes, andere in Sichtweite, aus dem Dorf durch Schotterwege erreichbar. Nur der reichste Landwirt, der Hochrainer Alfons hatte sich zu seinem Hof eine asphaltierte Straße bauen lassen.
Hauptaktivitäten waren mit weitem Abstand die lebenswichtigen Arbeiten auf dem Feld und die Versorgung des Viehs. Nur gelegentlich fand der eine oder andere Landwirt mit Jagdschein die Zeit, auf Wild anzusitzen.

***

Demnach verlief das tägliche Leben in der Gemeinde gemächlich, vorhersehbar und im Grunde langweilig, jedoch arbeitsintensiv. Einzige Höhepunkte waren Zoff in den Gemeinderatssitzungen, eher selten einmal ein Bauprojekt  und natürlich die sonntäglichen Frühschoppen nach der Messe.
Es muss vielleicht noch erwähnt werden, dass der “Hirschen” Wirt mit einer recht guten Köchin verheiratet war, der Marie, die von ihrem Thomas Geschossenes Wild sehr anständig zuzubereiten wusste. Daher war das Gasthaus am Wochenende gut besucht. In der Region tätigen Vertretern und Handwerkern war das wohl bekannt. Die Gästezimmer waren daher oft ausgebucht.

In dieser idyllischen Gegend, friedlich und konservativ, fiel für den Dorfpolizisten kaum jemals ernsthafte Arbeit ab. Da am Tag vielleicht ein paar Dutzend Autos das Dorf durchquerten, war nicht mit Unfällen zu rechnen. Schon wahrscheinlicher war es, dass jemand von einem Pferd getreten, oder einem Bullen attackiert wurde. Aber das war meist eigene Schuld und Sache des Rettungsdienstes aus dem Städtchen, das immerhin stolz auf eine klinische Ambulanz war.
Franzi machte pflichtgemäß tägliche Runden und arbeitete im übrigen mit seiner jüngst angetrauten Margarete eifrig an der Grundsteinlegung für Mannhold junior. Das ganze Dorf  wusste inzwischen, wo er war und was er trieb, wenn er eine Weile nicht ans Telefon ging.

So war es schon ein sehr schwer vorstellbares Ereignis, wenn an einem noch kühlen Montag Morgen der Reni vom Oberhofer Hof beim morgendlichen Melken der Kühe von hinten ein Sack über den Kopf gestülpt und mittels eines Stricks die Arme mit dem Sack am Körper festgeschnürt wurden. Der Reni hatte fürchterliche Angst, als sie hochgehoben und bäuchlings über einen Strohballen gelegt wurde. Als dann noch jemand ihren Rock hochschlug und das Höschen mit den roten Herzen darauf die strampelnden Beine herab riss, dachte sie nur an das Eine, nicht aber an den beissenden Schmerz, als einer der beiden Angreifer ihren völlig nackten, wunderschön runden Po erst wollüstig streichelte und dann mit einer Serie sehr schmerzhafter Hiebe in Gluthitze versetzte. In Abständen von 10 Sekunden zischte ein Lederriemen, oder sowas Ähnliches auf ihre Bäckchen herunter, die solch eine Behandlung noch nie erfahren hatten.
Unter dem Muhen der Kühe gingen ihre Schreie ins Leere, und ehe sie noch recht zur Besinnung gekommen war, hatten sich die Angreifer - es mussten zwei gewesen sein - in Nichts aufgelöst.
Schluchzend und äußerst verwirrt  war die Reni zuerst ganz froh, dass man sie nicht vergewaltigt, sondern ihr “nur” einen ordentlichen Hintern voll verpasst hatte.
Als sie sich aus dem Sack freigekämpft hatte, fand sie neben sich ein Blatt Papier mit einer eindeutigen Warnung:
“Wenn Du nicht aufhörst, Du Schlampe, die Männer im Dorf anzumachen, kommen wir wieder. Dann wird es deutlich ernsthafter zugehen.”
Verblüfft starrte sie auf das Papier und rieb sich nachdenklich die immer noch nackten Pobäckchen. Ein kleines Teufelchen ganz hinten im Hirn fand die vom Brennen zu wohliger Hitze übergehenden Empfindungen sogar ganz interessant.
Beim Melken der restlichen Kühe hatte die Reni viel Zeit, ihre Situation zu überdenken. Abgesehen davon, dass bei solchen Beschuldigungen, wie sie auf dem Blatt Papier standen, immer übertrieben wird, mussten diese Männer sehr wohl von ihrem Techtelmechtel mit dem Huber Andreas Kenntnis erhalten und daraus falsche Schlüsse gezogen haben. Aber sie war in keiner Weise daran interessiert, ihre Verlobung mit dem Hochrainer Karsten, dem Erben des an den Oberhofer Besitz angrenzenden, größten Anwesens der gesamten Region zu riskieren, indem sie die Sache publik machte. ‘Mund halten und abwarten’ dachte sie sich und spürte mit steigender Lust die inzwischen handwarmen Globen deutliche Signale an eine sehr dafür empfänglichere Stelle senden.
Als sie den Stall verließ, war sie zwar beunruhigt, aber nicht sonderlich wütend oder besorgt.
Eine Woche verging, und die Reni hatte keine unangekündigten Besucher bekommen; unerwünscht wären sie nicht einmal gewesen, wurde ihr immer klarer.
Das wär’s dann auch gewesen, hätte es nicht urplötzlichim Dorf ein  Gerücht über eine junge Frau gegeben, der man eine offenbar sehr deutliche Botschaft auf den blanken Hintern geschrieben hatte.
Allerdings ware dieses Gerücht von keinerlei Substanz unterfüttert, als es schließlich auch das Büro von Wachtmeisters Mannhold erreichten. Nur war aus einer handfesten Tracht Prügel inzwischen eine so bösartige Attacke geworden, dass der Arm des Gesetzes Neugierde entwickeln musste.
Immerhin schien die Sache so konkret zu sein, dass viele junge Männer ihre Frauen oder Freundinnen befragten, oder sogar sich davon zu überzeugen versuchten, ob es verräterische Spuren am betroffenen Körperteil gab.  Auch der Hochrainer Karsten, Renis Verlobter, machte einen halbherzigen Vorstoß, liebte sie aber zu sehr, um sie tatsächlich derart zu demütigen. Sie lachten gemeinsam über das Misstrauen unter den Männern, und die Reni wusste nun, dass die gemeinen Schufte nach der Tat das Gerücht bewusst in Umlauf gebracht hatten, um sie zu beunruhigen, allerdings ohne sie direkt bloßzustellen; also “nur” eine klare Warnung.

(Teil 2 folgt)
   

Freitag, 4. Dezember 2015

Ein Lebenszeichen!

Liebe Leser,

wieder einmal wurde der Blog sträflich vernachlässigt. Nach dem letzten Gerichtshof gab es einige Arbeit und im privaten Bereich ebenfalls. Manchmal muss man leider Prioritäten setzen.

Als Ausgleich biete ich meinen Lesern einige Cartoons, die gut in die Thematik des SGH passen:




Der Text in der Sprechblase ist schlecht zu erkennen. Die beiden Kollegen im Hintergrund äußern sich zu einem neuen Gesetz in Argentinien:  Ich hab's Ihnen doch gesagt.... Das neue argentinische Zivil- und  Geschäftsrecht gibt den Richtern zu viel freie Hand.

Ich denke, wier sollten das hier auch einführen!!  Ein sehr nettes Motiv zeigt eine spankende Mumie, ich hoffe, Anspielungen auf Blogger sollen das nicht sein.



Hör auf, Dich zu beschweren und schau Dir diese Hieroglyphen an!!! Kein Zweifel: Der Pharao war ein fanatischer Spanker.

Diese Cartoons stammen vom Blog http://nikzulaspankingart.wordpress.com. Zula veröffentlicht jeden Monat neue Karikaturen.

Ich verspreche meinen Lesern, mich zu bessern. Übrigens: der nächste SGH wird vermutlich in Augsburg stattfinden.  Details kommen bald.