Pfingsten 2007 begann für mich, einen lebenslangen
Spankophilen, der die gesamte Entwicklung von miserablen Print Medien bis zu
den technisch hochwertigen Angeboten des Internet miterlebt hatte, ein neues,
aufregendes Leben: das des realen Spankings mit realen Spankern.
Bisher zwangsläufig nur Konsument diverser fertiger, überteuerter Medien,
war ich plötzlich innerhalb von zwei Tagen Direktor des ersten Spanking Internats
und sollte, mental und praktisch unvorbereitet, unartigen „Schülern“ nach
ordentlicher Standpauke die entblößte Kehrseiten mit dem Rohrstock „behandeln“.
Der Befreiungsschlag von Chats, Webcams und Videos zum Spiel mit realen
Menschen krempelte mein Leben als Ruheständler um zu einem Leben als
Unruheständler mit vielen Kontakten zu Spankern jeglichen Alters, darunter auch
solchen, die noch nie übers Knie gelegt worden waren und mit meiner Hilfe einen Traum
verwirklichen konnten.
Als eigentlichen Höhepunkt meiner „Karriere“ des Event-Organisators möchte ich jedoch über die Entstehung des Spanking Gerichtshofes (SGH) berichten. Der Jahreswechsel zum 10. Jahr meiner „aktiven Laufbahn“ und die Übergabe des SGH an Randy ist der passende Zeitpunkt.
Als eigentlichen Höhepunkt meiner „Karriere“ des Event-Organisators möchte ich jedoch über die Entstehung des Spanking Gerichtshofes (SGH) berichten. Der Jahreswechsel zum 10. Jahr meiner „aktiven Laufbahn“ und die Übergabe des SGH an Randy ist der passende Zeitpunkt.
Heute ein Oldie im Rentenalter, wurde ich als Kind noch Zeuge
beim Einsatz des Stockes in der Schule. Das war gegen Ende des zweiten
Weltkrieges. Ich habe keine Ahnung, ob sich einige wenige Szenen so eingegraben
haben, dass daraus die Neigung resultierte. Sie begann jedoch irgendwann
damals und begleitete mich durch mein
ganzes Leben. Ich weiß noch, wie der Adult Shop in Denver (Colorado) aussah, in
dem ich mein erstes Spanking-Buch fand und überrascht feststellen musste, dass
ich nur einer von vielen war, die dieser Leidenschaft frönten. In den folgenden
Jahren hatte ich in den USA viele Begegnungen, die eine praktische Ausübung des
Handauflegens möglich gemacht hätten, aber es blieb nur bei Ansätzen und kurzen
Momenten. Warum? Wahrscheinlich hatte ich nicht den Mut, die Neigung konsequent
auszuleben. Dabei war das in den USA in jenen Jahren gar kein Problem, weil das
Paddel ein Haushaltsgegenstand in vielen Familien war, und ich bei vielen Damen
schnell zum Ziel gekommen wäre. Verpasste Chancen. Die letzte davon war die
matter of fact Frage einer Bekannten: „Do you want to spank me?“ Mein Gott, selbst da habe ich die Gelegenheit
nicht beim Schopfe bzw. beim Höschen gepackt.
Zurückgekehrt nach Deutschland mit neuen Prioritäten, mich
beruflich zu etablieren und eine Familie zu gründen, war ich praktisch 30 Jahre
lang nur Sammler von Spanking Material. Es gab vier berufsbedingte Ortswechsel
und die Heirat mit meiner lieben Frau, die sogar ebenfalls spankophil war. Ja,
wir haben in der Ehe anfangs durchaus ordentlich gespielt, aber der berufliche
Druck war zu dominant, um dem viel Zeit zu widmen, oder sogar außerhäusliche Spielpartner
zu suchen. Außerdem war die Gefahr, geoutet zu werden, einfach zu groß.
Daher die langen Jahre der Inaktivität bis zum Status als
Rentner und jenem entscheidenden Pfingst-
Wochenende, an dem ich mehreren Damen, einem Herrn und zum Abschluss der ganzen
Klasse den Nackten versohlt habe. Außerdem absolvierte ich mein erstes privates
Rollenspiel und war praktisch über Nacht
akzeptierter Top. Es war umwerfend und entfachte die latente Neigung zur
Leidenschaft.
Das nächste Internat in Forbach (www.smotel.de) machte ich dann
als Lehrer mit (Oktober 2007) und das dritte schon als Organisator (Pfingsten
2008). Da war ich Stellvertreter des abwesenden Veranstalters. In den
Folgejahren fielen die geplanten Internate IV und V aus. Doch es gab inzwischen
einen festen Kreis von Spielern aus der Region München, die nicht nur das
Schulspiel liebten. Einige Veranstaltungen in Selm, dem schönen privaten
Spielgelände, führten uns immer wieder zusammen. Erst Pfingsten 2012 fand in
Forbach wieder ein Internat statt, das sechste, nachdem IV und V ausgefallen
waren. Insider werden sich bestimmt an die Sache mit dem Frosch erinnern!
Mir aber ging eine neue Idee durch den Kopf. Ich hatte im
Web die kommerzielle Seite Spanking Court
gefunden und sah sofort die Möglichkeit, professionelle Models durch
Amateure zu ersetzen. Unser Freundes-Kreis im Raum München war fest etabliert,
und wir waren rein zahlenmäßig genug Leute, das Ding auch ohne weitere
Mitspieler aus der Taufe zu heben. Hinzu kamen aber doch noch einige Aktivisten
des letzten Internats, so dass wir zu Anfang fast so viele Angeklagte hatten
wie heute.
Nur ein halbes Jahr nach dem denkwürdigen Internat VI begann
die erste Verhandlung des Spanking Gerichtshofes mit Richter Kristall in
Forbach. Dazu gab es jedoch einen arbeitsreichen Vorlauf.
Freunde aus den Foren gestalteten das Logo mit der Iustitia
plus Paddel, das leider wie eine Keule aussieht, andere Freunde vermittelten
den Druck auf Trägermaterial. So entstand unsere Fahne. Lämmchen, mati und
meine Frau suchten nach einem Stoff in der Farbe der US amerikanischen Kleidung
für Todeskandidaten und nähten Roben in sechs Größen, bei denen man eine Klappe
öffnen kann, um den Hintern freizulegen. Ich baute ein Treppchen zum „Aufstieg“
auf den Bock im SMotel. Kristall „besorgte“ dann pünktlich zum SGH II den
authentischen Prügelbock, den er im Rohzustand bekam und dann in mühevoller
Kleinarbeit mit etlichen Lagen Lack und Firnis, sowie echt ledernen Riemen
versah. Ich würde gegen dieses Prachtstück kein anderes Möbelstück tauschen
wollen. Zusammen entwarfen wir eine
Strafprozessordnung und eine Vollzugsordnung. Daneben entstanden noch Formulare
für Anklagen, Urteile, Vollzugsanordnungen und Präferenzbögen für Angeklagte,
um uns zu warnen, innerhalb gewisser Leitplanken zu bleiben. An alles war
gedacht, mit typisch deutscher Akribie! Dennoch verging in der Folge kein
Gerichtshof, nach dem nicht Manöverkritik zu Änderungen führte, nur um
irgendwann wieder beim Original zu landen. Eines Tages schleppte Kristall zwei
alte Schlafzimmerspiegel an, um den Verurteilten den Anblick des gerade
ausholenden Büttels zu vergönnen - und den ihres Gesichtes. Der Nachteil
bestand darin, dass bei Fotos, die möglichst keine Gesichter zeigen sollten,
dies fast unmöglich war. Also wieder weg mit den Spiegeln. Doch heute ist
wieder einer da - und die Gesichter auf Bildern!
Vom Authentizitätsfimmel getrieben, stapfte ich jahrelang im
Frühjahr und Herbst durch unsere Wälder, um Birken zu finden, deren Äste für
jemanden mit 1,68 Länge erreichbar waren. Abgeschnitten lieferten diese Äste
das Material für Originalruten, wie sie früher in England üblich waren. Dreimal
hatte ich dabei viel Glück: einmal fällte ein Blitzschlag eine Birke direkt in meiner Nachbarschaft, ich musste nur einsammeln. Die anderen schnell geschnittenen
Äste stammten von ganz jungen Birken, die wie bestellt gerade ebenfalls vor
meiner Haustür wachsen. Ansonsten gab es nur Schlamm, weite Wege und wenig
Glück. Aber meine Angeklagten verfluchen den Tag, an dem ich auf diese Idee
kam. Ruten TUN weh! Für einen Top also die richtige Kompensation für die feuchten Stunden im Wald.
Über die Jahre blieben uns etliche Freunde der ersten Stunde
treu. Darunter waren Alexa Wood, lämmchen, mati, julle, hellboy, Klusen, Birgit, jura mit
Gattin Natalia, die ihren Mann mit dem gleichen freundlichen Lächeln verdrosch
wie die restlichen Herren, die ihr in die Hände fielen. Wir hatten uns nämlich
von Anfang an darauf geeinigt, die Männer von Damen versohlen zu lassen und die
Damen von Männern.
Der zweite Gerichtshof im März 2013 fand eine wesentliche
Bereicherung durch den zweiten Richter, hape. Er besaß die Gabe, aus den
Angeklagten bzw. den meist dürftigen Details der meist erfundenen Anklagen mehr herauszuholen,
als den Beteiligten selber klar war! Seine Verhöre waren legendär. Er verließ
den SGH 2014, nachdem die eingeführte Neuerung des sogenannten
Untersuchungs-Gerichtshofs nicht ankam. Es passiert eben gelegentlich –
eigentlich bei allen öffentlichen Events – dass angedachte Verbesserungen
zurückgenommen werden müssen. Nach dem Gerichtshof V im Oktober 2014
verordneten wir uns eine Denkpause und machten erst ein Jahr später mit dem SGH
VI weiter.
Zum SGH IV im März 2014 gab es den ersten Ortswechsel. Da
die meisten Teilnehmer, die ja aus München kamen, nach Forbach sehr weit fahren
mussten, nutzten wir die Gelegenheit, bei Mistress Petra in Feuchtwangen
unterzukommen, als diese ihr neues Studio eröffnete. Der Gerichtsraum war zwar
etwas beengt, aber die Verhandlungen waren dort ebenso unterhaltsam wie in Forbach.
Seit dem SGH II war Yora-Events (heute www.randy-events.de)
mit von der Partie. Wir hatten damals ein Problem mit dem Kassieren der
Kostenpauschalen. Eigentlich hätte der SGH eine richtige Homepage verdient,
aber niemand wollte und konnte seinen wahren Namen als Eigentümer einer Domain
zur Verfügung stellen. Das galt natürlich auch für Bank-Verbindungen. In dieser
misslichen Lage kamen uns Randy und Yoko zu Hilfe und boten sich an, für uns
das Inkasso zu machen. Natürlich war auch der Werbeeffekt durch dieses
Schaufenster willkommen. Statt der eigenen Homepage gab es seit Juli 2013 dennoch
zusätzlich einen Blog www.sapientia-ferulae.blogspot.de,
den ich unter Pseudonym starten konnte.
Randy programmierte unseren Auftritt immer komplexer und
gewann so auch Einfluss auf die Organisation der Veranstaltungen, nahm aber nie
teil, auch als Zuschauer nur einmal eine Stunde. Dieser erste Eindruck muss ihn
wohl bewogen haben, sich unserer Sache mehr zu widmen. Das geschah
hauptsächlich durch immer aufwendigere Werbeaktionen, die uns auch tatsächlich
einige neue Teilnehmer einbrachten, aber die Oldies, die regulären Altgedienten,
blieben uns dennoch als Rückgrat des SGH erhalten.
Obwohl der SGH sich stabil etabliert hat, bleibt uns ein Problem erhalten: der
Männerüberschuss! Trotz vieler Anstrengungen, auch durch Steuerung über Randy’s
Homepage, kamen bisher zu wenige Damen zum SGH. Eine der wesentlichen
Herausforderungen besteht darin, den SGH so zu verändern, dass er auch für
Damen attraktiver wird.
Bei dem neuen Anlauf mit dem SGH VI (Oktober 2015), gab es
einen regen Besuch. Besondere Freude machte mir das persönliche Kennenlernen
von Kaelah und Ludwig, deren fantastischen Blog www.rohrstockpalast.blogspot.de
ich seit vielen Jahren lese. Ich hatte sogar mit Kaelah ein Posting verfasst,
das sich mit Erfahrungen im M/M Spiel befasste, aber es gab nie ein
persönliches Treffen, da die beiden ihr Privatleben konsequent abschotten. Nun
nahmen sie meine Einladung zum SGH an, Kaelah als Richterin und Vollstreckerin,
er als Büttel. Die Chemie mit Kristall stimmte sofort und das Erlebnis dieses
Nachmittags schlug sich in nicht weniger als vier sehr ausführlichen Posts in
ihrem Blog nieder, das letzte genau ein Jahr nach dem Auftritt im SGH VI.
Chapeau für solch ein Gedächtnis! Irgendwann werden die beiden wieder bei uns
aufschlagen.
Mit dem SGH VII kam dann der Wechsel zu einer neuen
Location, dem Glashaus bei Spezial-Events e.V. in Augsburg. Der Kontakt zur
Rittmeisterin Gabriele kam leicht zustande und bei einem ersten Beschnuppern
mochten wir uns wohl beide. Das Glashaus mit seiner Bühne ist eine ideale
Spielstätte, die seit der neuen Überdachung und einem eingebauten Heizsystem
auch einigermaßen wetterfest sein sollte. Beim SGH VII und VIII hatten wir noch
einige Bedenken, aber alles ging gut und nun wollen wir bleiben.
Wir sind damit dem Gros unserer Klientel geographisch so
nahe gekommen, wie das sein sollte, haben immer noch die Option, auch in
Feuchtwangen zu tagen und in Pforzheim, wo Randy noch eine weitere tolle
Location hat. Damit können wir in Süddeutschland ein weites Spektrum von Events
anbieten, immer nahe am Kunden und nicht zu weit für das „Personal“. Damit sind
die Kosten für die Veranstalter ebenfalls einigermaßen gedeckelt.
Der Überhang der Männlichkeit schlägt sich leider auch in
der Härte der Bestrafungen nieder. Die Striemen werden dicker. Der Gefahr,
dadurch vor allem die Weiblichkeit abzuschrecken, wollten wir dadurch begegnen,
ein zweites Event, den Whipping Gerichtshof (WGH) zu etablieren. Damit sollten die
„harten Jungs“ eine eigene Heimat bekommen und der SGH wäre dann wieder eine
ein Angebot für Spanker, ohne durch zu harte Bandagen unsere Hauptklientel zu
verscheuchen. Leider ging das schief und ist wohl keine Lösung. Wir denken nun
darüber nach, die Verfahren des WGH innerhalb des SGH abzuwickeln, die Vollstreckung
der Urteile aber in einen der anderen Räume zu verlegen. Das letzte Wort
darüber ist noch nicht gesprochen, denn das einzig Beständige am SGH – wie bei
fast allem im Leben – ist die Veränderung. Heute nun relativ betagt, habe ich
Bilanz gezogen. Diese ist sehr positiv, ich habe viel Spaß gehabt, sehr wenig
Ärger, konnte einigen Anfängern die Angst nehmen und fand auch als Oldie noch
gelegentlich Passive, die mir ihren Hintern freiwillig anboten. Aber
diese hilfsbereiten Menschen werden deutlich weniger. Es ist Zeit, die
Verantwortung für den SGH abzugeben. Daher hat Randy gerade diese Rolle
übernommen. Das ist der willkommene Anlass, diese Erinnerungen zu Papier zu
bringen und ihm so viel Vergnügen als Rechtsverdreher zu wünschen, wie ich es immer
hatte.
Im Hintergrund werde ich aber immer noch dabei sein, und
dieser Blog bleibt natürlich auch.
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