Wenn demnächst der Spanking
Gerichtshof zum vierten Mal tagen wird, machen sich die Verantwortlichen vorher
natürlich Gedanken darüber, was beim letzten Mal nicht so gut gelaufen ist und
– ganz unabhängig davon – was man generell verändern oder verbessern kann und
sollte.
Die Beteiligung mit Meldungen bis
buchstäblich zum Vortag der Veranstaltung nimmt zu, und wir müssen sehr
ernsthaft darüber nachdenken, künftig an zwei Tagen zu verhandeln.
Das ist im Prinzip nicht so
dramatisch, was die Kosten für die Teilnehmer anbetrifft, da der erste
Verhandlungstag erst am Mittag beginnt und sich am Abend bisher lange hingezogen
hat. Daher haben die meisten schon eine Übernachtung fest eingeplant. Da macht es am
Folgetag wenig aus, ob noch verhandelt wird oder nicht. Am Mittag ist ohnehin
offiziell Ende.
Mehr als etwa 12 Fälle an einem
Nachmittag bringt die Organisation unter Zeitdruck und belastet die Richter.
Aber es wollen doch alle Beteiligten Spaß haben! Das ist jedenfalls unser
primäres Ziel. Wir sollten ins Auge fassen, einige Verhandlungen auf den
Sonntag Vormittag zu legen. Bei Mistress Petra ist das WE ohnehin für uns
geblockt.
Es gibt aber noch weitere
Stellschrauben, an denen wir drehen können. Bis auf drei Paare sind beim
letzten Gerichtshof alle anderen Teilnehmer Solisten gewesen. Das macht die
Sitzungen nicht gerade spannend. Selbstanzeigen lassen dem Richter in der Regel
nicht viele Möglichkeiten, einen Fall aufzuklären, neue Facetten ans Tageslicht
zu bringen, oder dem Publikum etwa positive oder negative Reaktionen zu
entlocken. Es bleibt lediglich die Feststellung einer Schuld und ein Urteil mit
angemessener Strafe. Die Gefahr, statt Spannung eher Langeweile zu produzieren
ist groß.
Dazu kommt noch, dass die
Überzahl der Angemeldeten zur Klasse der „Bad Boys“ gehört hat. Die fallen aber
unter Randy’s Jurisdiktion. Wir wollen ja nicht der falschen Spielidee nachjagen.
Daher wollen wir die Teilnahme
grundlegend anders regeln. Künftig werden sich
bei yoRa-events nur Passive/Switche anmelden können, die einen Ankläger oder
Zeugen mitbringen. Da beide voll bezahlen müssen, wird es hoffentlich keine schlichten „Mietläufer“ als Voyeure geben. Die
Begleiter müssen zwingend am Rollenspiel teilnehmen und sind im Idealfall
selber passiv oder Switch. Die Idee dieser Regelung besteht darin, dass ein Verfahren
auch anders ausgehen kann, als vom Kläger geplant. Wenn ein Kläger seinen Fall schlecht vertritt, oder unwahre Behauptungen verbreitet, kann er durchaus verurteilt werden; entweder zusammen mit seinem Gegner oder auch anstelle
desjenigen, den er ursprünglich verklagt hat. Das gilt natürlich sinngemäß auch für Anklägerinnen.
Einzige Ausnahmen von der Paare-Regel sind Solo-Damen, da wir immer zu wenige passive Damen haben. Eine gewisse Balance ist schon notwendig, um die Veranstaltung interessant zu halten.
Wenn man z.B. davon ausgeht, dass
es in den Foren viele gute Bekannte gibt, die schon einmal aneinander geraten
sind, die sich schon lange über irgend einen Sachverhalt streiten, eine Wette laufen haben, oder endlich
ein Thema zu den Akten legen wollen, das schon ewig in der Schwebe hängt usw. -
jeder kann sich da etwas ausdenken - dann wäre es doch denkbar, die endgültige
Entscheidung des Falles dem Spanking Gericht anzuvertrauen und gleichzeitig den
Kick einer möglichen Strafe in Kauf zu nehmen, wenn der Ausgang des Verfahrens im Prinzip offen ist.
Aus der Erfahrung wissen wir,
dass unsere Richter vertrauenswürdig und seriös sind. Sie bemühen sich um eine
interessante Verhandlung und ehrliche Wahrheitsfindung. Da könnte man doch einmal den Hut in den Ring werfen
und das Resultat eines Streites oder z.B. auch einer Wette vom Urteil des Spanking
Gerichtshofes abhängig machen.
Entweder wird man bestätigt, oder
man wird widerlegt. In jedem Fall verliert niemand das Gesicht. Auch vor einem
unparteiischen Gericht gibt es zwar Gewinner und Verlierer, aber niemand wird
gedemütigt. Ob man hier auch – wie auf hoher See – in Gottes Hand ist, vermag
ich nicht zu entscheiden, aber man befindet sich in einem Kreis Gleichgesinnter, in dem es keine Schadenfreude gibt, jedoch durchaus Gelächter über kreative Argumente und Darstellungen, Lust am Rollenspiel und Befriedigung lange verdrängter Phantasien.
Auch von der Besetzung des
Gerichtes erwarten wir neue Impulse. Die neue Richterin, mati, wird mit
Sicherheit ihre weiblich gepolte Einstellung zu den Fällen zum Ausdruck bringen. Angeklagte,
die bisher so ihre zweispältigen Erfahrungen mit den individuellen Entscheidungen der männlichen
Richter gemacht haben, können nun darauf spekulieren „wen sie bekommen
werden“ und ob es wieder hart wird oder eher nicht.
Wenn diese Neuerungen angenommen
werden, wäre unser Spanking Gerichtshof weiterhin spannend und
abwechslungsreich. In unseren Augen wird nachhaltiger Erfolg auch davon
abhängen, ob sich Partner für die gemeinsame Gestaltung einer Anklage finden und Mitglieder der diversen Spanking Foren ihn als zusätzliche Plattform benutzen, um Diskussionen vom
virtuellen Diskurs buchstäblich „mit
Leben zu erfüllen“.
Mit
Worten lässt sich trefflich streiten, ein Rohrstock Frieden kann bereiten.
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