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SGH und WGH (Details zu einer wunderbaren, realen Geschichte)

Leider ist die Zukunft des SGH ungewiss, aber die Geschichte seiner Geburt mag manchen auch heute noch interessieren.   Die Idee des Spanki...

Dienstag, 3. Dezember 2013

Bambus, Rattan, Ruten, Straps & Co



Der Gerichtshof wäre nur eine halbe Sache, wenn es am Ende nicht die Strafe gäbe, die bei uns nun einmal mit historisch authentischen Züchtigungsinstrumenten auf die dafür vorgesehene Erziehungsfläche vollzogen wird.

Es macht daher Sinn, für die an Hintergrundwissen interessierten Leser etwas mehr über diese Schmerzensbringer zu erzählen, als normalerweise unter den Punkten „Anwendung“ und „Pflege“ in diversen Lexika mehr oder weniger ausführlich abgehandelt wird.

Was einigen von Euch möglicherweise noch nicht klar ist, sind die politisch-ökonomischen Mechanismen, die seit einiger Zeit zur Verknappung von Rohrstöcken und dickem Leder maßgeblich beigetragen haben.


1. Bambus

Beginnen wir also mit dem Material, das zum Spanking hoffentlich von keinem unserer Leser  verwendet wird, dem Bambus (Unterfamilie Bambusoidae: Bambusgewächse). Davon gibt es weltweit rund 1500 Arten.



Bambusarten kommen weltweit und in fast jedem Klima bis zur Schneegrenze vor. Auch bei uns wird Bambus als Zierpflanze in Gärten gehalten. Es gibt riesige Wälder und die nach einigen Jahren verholzten Pflanzen haben große wirtschaftliche Bedeutung, da sie sehr stabil sind.

Die Verwendung ist äußerst vielseitig: Baustoff, Holz für Möbel, Brennstoff, Nahrungsmittel. In Ländern wie China ist Bambus ökonomisch sehr wichtig. Es wachsen dort ungefähr 6 von weltweit 37 Millionen Hektar, in Indien sogar 9 Millionen.

Diese Pflanzen würden uns sicherlich sehr interessieren, wenn sie in irgendeinem Zusammenhang mit Spanking stehen würden, aber die bei uns weit verbreiteten Bambus Stöcke eignen sich wirklich nur als Stabilisatoren von hoch wachsenden Blumen und jungen Bäumchen.

Ihre Steifigkeit macht sie für unsere Zwecke unbrauchbar, da sie leicht splittern und die scharfen Bruchstellen hässliche Verletzungen hervorrufen können.

Verlassen wir also mit einem deutlichen „Don’t Use“  dieses Material.


Kleine Anmerkung. Da Ausnahmen bekanntlich die Regel bestätigen, sei noch erwähnt, dass historisch betrachtet, die Chinesen aus Bambus lange Paddel anfertigten, die wie Ruderblätter aussahen. Damit wurde wohl gezüchtigt. Ich habe keine Ahnung, ob die verfügbaren Filmclips authentisch sind, aber wenn sie stimmen, wurde der Delinquent flach auf den Bauch gelegt und die Büttel droschen von links und rechts abwechselnd mit diesen überdimensionalen Dingern auf ihn bzw. sie ein.



2.  Rattan

Jetzt kommen wir unserem Thema schon deutlich näher. Beim Rattan (Unterfamilie der Calamoideae) handelt es sich nicht mehr um Gräser, wie beim Bambus, sondern um Lianen-ähnliche Palmen, die bis zu 200 Meter lang werden und sich vom Boden aus sowohl um Bäume ranken als auch horizontal über andere Gewächse hinweg. Man spricht auch von Kletterpalmen, von denen es hunderte von Arten gibt. Insgesamt schätzt man, dass es rund 370 Calamus Arten gibt. Die Palmen wachsen etwa 10 m in die Höhe. Dann wuchern sie horizontal und nutzen kleine Dornen, um sich an anderen Gewächsen fest zu krallen. Geerntet werden sie am Stück, in riesigen Rollen.

Damit ist schon ein wesentlicher Unterschied zum Bambus klar, Rattan ist flexibel. Es ist außerdem sehr porös. Um eine Pflanze dieser Länge mit Wasser bis in die Spitze zu versorgen muss ein enormer Druck erzeugt werden. Ein System von Kammern im Holz verhindert, dass das nach oben gepumpte Wasser wieder zurückläuft.

Rattan kommt aus dem Malaiischen (rotan). Diverse Bezeichnungen wie z.B. Malakka beziehen sich wahrscheinlich auf Verladehäfen. Malacca Cane wird aus der Palme Calamus rotang geerntet und ist qualitativ besonders hochwertig – und teuer.




Obwohl  die Rattan Industrie in Südostasien für uns deswegen im Focus steht, weil wir von dort unsere Lieblingsstöcke beziehen, ist der Rohrstock in der Region keinesfalls wirtschaftlich bedeutend. Der Hauptnutzer ist eine gewaltige Möbelindustrie mit Milliarden Umsätzen.
Die dickeren Stämme dienen als Gestelle für aus dünnem Rattan geflochtene Rücklehnen und Sitzflächen von Sesseln und Stühlen. Wer so etwas schon einmal gekauft hat, der weiß, wie sich die Qualitätsunterschiede auf den Preis auswirken. Und das gilt dann letztlich auch für qualitativ hochwertige Malacca Stöcke.

Damit wären wir beim ausschließlich wirtschaftlichen Grund, warum das Nebenprodukt Rohrstock im Augenblick knapp ist. Man kann das als sehr kleinen Ausläufer des Klimawandels bezeichnen, oder eben nur als Effekt von natürlichen Klimaschwankungen. Wenn Rattan knapp wird, gibt es auch kaum noch Ausschuss für Rohrstöcke, es wird alles verwendet.

Man versucht inzwischen, Rattan in Plantagen anzubauen, um von den Zufälligkeiten und Wetterbedingungen im Regenwald weniger abhängig zu sein, aber noch ist es ein frei vorkommendes Produkt der Regen- und Monsunwälder, und es gibt in diesen Ländern keine Forstverwaltungen. Daher ist der Markt sehr unübersichtlich.

Aber kommen wir zurück zu den Gräsern. Es gibt einen Cane, der tatsächlich aus verholzten Stengeln von Gräsern aus der Familie der Poaceae hergestellt wird. Diese Gräser wachsen in Nordamerika. Man produziert daraus hauptsächlich Gehstöcke und Krücken, aber auch durchaus bissige Rohstöcke, die Canes. An deren Flexibilität und Stabilität werden besonders hohe Qualitätsmaßstäbe angelegt, ehe sie auf den Markt kommen dürfen.






3. Ruten


Der Begriff Rute subsumiert eigentlich eine ganze Klasse von „Schlagwerkzeugen“. Unter dem Begriff Rute wird man heute in erster Linie die klassische Birkenrute verstehen. Auch mehrere dünne Weidenzweige, zu einer Rute gebündelt, sind ganz gemeine Schmerzbringer.

Als Rute hat man aber früher auch einzelne Stöcke bezeichnet. Etwas dickere Weidenzweige fallen darunter und vor allem die Haselnussrute. Man muss sich vorstellen, dass in den Schulen des neunzehnten Jahrhunderts ja Stockschläge gang und gäbe waren. Rohrstöcke waren aber Exoten. Nur in England mit seinem Commonwealth gab es dagegen aus den Kolonien auch Rohrstöcke. Diese verdrängten dort sogar nach und nach die klassische Birkenrute.

Aber in deutschen Schulen herrschte auch damals Lehrmittelmangel. Für die Züchtigung und als Zeigestock wurden daher meistens Haselnussstöcke benutzt. Die „ziehen“ nicht nur, sondern sie sind auch recht haltbar. Nachschub gibt es noch heute in nahezu jedem Wald nebenan. 

Beim Spanking Gerichtshof setzen wir hauptsächlich auf den „richtigen“ Rohrstock, den Haselnussstock und die Birkenrute. Eines müssen wir dabei nicht befürchten: Effekte des Klimawandels und Einflüsse des globalen Marktes.

4. Straps und anderes


Jetzt noch ein kleiner Abstecher ins Leder, um auch hier noch auf die verheerenden Einflüsse globalen Marktgeschehens auf unsere kleine Spanker Community in ihrer gemütlichen Nische zu kommen.

Der Prison-Strap ist natürlich eines unserer Züchtigungs-Instrumente. Ein böses Teil, das heute noch in Kanada im Einsatz sein soll. Der Riemen des Strap muss daher auch überdurchschnittlich dick sein, da die schweren Jungs schon ein wenig was einstecken können.

Es ist wohl kaum einem unter unseren Lesern bekannt, warum sie nicht in ihrem partnerschaftlichen SM-Shop Lederspielzeug bekommen, das einen etwas handfesteren Eindruck macht als dasjenige, das sie tatsächlich zu kaufen bekommen. Pia Nissen von McHurt hat mir das erklärt. Ganz einfach. Die armen Viecher landen in der Kühltheke unseres Supermarktes, ehe ihnen ein stärker als 0,5cm dickes Fell gewachsen ist. Wieder mal der Markt!

Zum Schluss noch ein Dönchen, das ziemlich unglaublich ist, aber wahr. Vor vielen Jahren habe ich bei einem Kreta-Urlaub ein merkwürdig gedrechseltes, aber sehr flexibles Teil erworben, das ganz offensichtlich zum Hauen gedacht war. Ich habe nie gewusst, was es ist, außer das es richtig Auaah macht! Dann brachte jemand das identische Stück zum Gerichtshof mit und erklärte mir das Rätsel: es war ein Ochsenziemer, der auf neckische Art „verschönert“war, nämlich in sich verdreht wie ein dickes Seil.

Er hatte seinen Ochsenziemer bei E-Bay ersteigert. Ich hatte aber einmal das Original, nämlich direkt vom Ochsen bei einem Tierarzt gesehen. Das war ziemlich unansehnlich und knochenhart.

Es stellte sich heraus, dass der rohe Penis nach dem Trocknen hart ist und vor jedem Einsatz gewässert werden muss, damit er überhaupt benutzt werden kann. Die von uns erworbenen Touristenteile waren irgendwie dauerhaft flexibel gemacht worden. Aber sie müssen dennoch mit sehr viel Gefühl eingesetzt werden, wie wir kürzlich herausfanden, als wir die Vollstreckung eines Urteils abbrechen mussten.

Frau Nissen antwortete mir auf die Frage, warum McHurt die Dinger nicht importiert, dass es wegen BSE Gefahr nicht erlaubt ist. Selten so gelacht! Die EU als Verhinderer des freien Handels mit Spanking Spielzeug!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ein sehr interessanter Hintergrundbericht zur Herkunft der Schlag-"Werkzeuge".

Wäre ee möglich, hier ein Anleitung zum Bau einer Rute zu hinterlegen?
Ich meine, so etwas schon mal gesehen zu haben.

Paul

Ramon Herzog hat gesagt…

@ Paul

diese Anleitung stammte von mir und wurde in einem Forum veröffentlicht. Es macht aber Sinn, diese im Kontext dieses Themas noch einmal einzustellen.

Mache ich im Januar.