Nachdem unsere letzte und sehr
entspannte Sitzungsperiode gerade schlappe 4 Tage vorüber ist, werden wir
selbstverständlich eine Nachlese halten, sowohl intern, als auch hier im Blog.
Aber wir haben auch schon den
nächsten Termin im Blick, der wahrscheinlich in der zweiten Oktoberhälfte liegen
wird. Terminkonflikte mit anderen Veranstaltungen sollen natürlich vermieden
werden. Daher schon jetzt diese Ankündigung.
Wir waren am letzten Samstag zwar
nur 12 Personen, aber in Petra’s Partyraum wirkte diese Gruppe keineswegs
verloren. Die Veranstaltung hatte eine gewisse Intimität wie bei einem „Familientreffen“,
wobei die Räumlichkeiten bei Mistress Petra deutlich geholfen haben. Bodo, der
gute Geist, hat alles bestens hergerichtet und uns prächtig bekocht. Petra hat
im Hintergrund aufmerksam auf alle Wünsche reagiert und ist sogar als Klägerin
und weiblicher Büttel aufgetreten.
Tatsächlich kannten sich fast
alle, bis auf zwei neue Passive und den Büttel, die aber schnell integriert
waren. Leider mussten drei Mitglieder der Mannschaft absagen. Da zwei von ihnen
normalerweise auch passiv mitspielen, fehlten sie uns ganz besonders. Auch
einige ernsthafte Interessenten mussten passen.
Die Verlegung des Gerichtshofs
nach Franken, hat uns keine zusätzlichen Teilnehmer gebracht. Auch die relative
Nähe zu den Metropolen München und Nürnberg nicht. Das überraschte zumindest
deshalb, weil bei Petra’s „Klatsch und Tratsch“ sonst ein reger Betrieb
herrscht, auch wenn übernachtet werden muss.
Ich glaube nicht, dass die Begrenzung
der Teilnahme auf „Paare“ wirklich negative Auswirkungen hatte. Unter Paare
haben wir alle denkbaren Kombinationen verstanden und das auch ganz deutlich
gemacht: Ehepartner, Lebenspartner, Lesben, Gays, selbst Leute, die sich
überhaupt nicht kannten, aber als Tandem antraten. Außerdem waren allein
stehende Damen ohnehin von dieser Regel ausgenommen.
Und das hat funktioniert! Wir
hatten zwei Männer vor Gericht, die sich wechselseitig wegen diverser Vergehen
anklagten und das so glaubhaft, dass niemand auf den Gedanken gekommen wäre, dass
sie sich nie getroffen hatten. Die Sache funktioniert also wenn man ein wenig schauspielern
kann und bereit ist, sich etwas ins Zeug zu legen.
Nicht mehr dabei waren hape und
subomi, die künftig ihr eigenes „Ding“ machen werden. Wir bedanken uns ganz
herzlich für drei Veranstaltungen mit einem überzeugenden Richter.
In die Bresche sprang mati,
unsere erste Richterin, die unter anderem nicht der Versuchung unterlag,
weibliche Angeklagte unter solidarischen Bedingungen von Frau zu Frau zu
behandeln. Sie wird ganz sicher im Gerichtshof eigene Spuren hinterlassen.
Ein enorm wichtiger Zuwachs war
unser neuer Büttel Steffen. Er kam auf unsere Einladung hin und wusste nicht so
recht, wie die Aufgabe anzugehen wäre. Zuerst wartete er auf Anweisungen der
Richter, dann wurde er zunehmend ein eigenständig handelnder Entertainer. Sein
überzeugendes Spiel als Top mit den Verurteilten löste Begeisterung und
Anerkennung aus. Hauen kann er auch! Ich denke, wir haben einen würdigen
Mitstreiter gefunden.
Zum zweiten Male im Einsatz als
weiblicher Büttel war Natalia, die zischende Hiebe mit einem so strahlenden und
sympathischen Lächeln austeilen kann, als ob sie eine Goldmedaille zu vergeben
hätte. Auch sie wird uns hoffentlich lange erhalten bleiben.
Unsere beiden Richter hatten 8
Urteile zu fällen. Das waren weniger als bei früheren Sitzungen, aber das ließ
uns Zeit, die Verhandlungen genüsslich auszukosten und auch die Strafen danach.
Richter Kristall entwickelt sich
langsam zum Verkehrsexperten, der neben den üblichen Verdächtigen und
Wiederholungstätern auch die Verkehrsrowdies (auch weibliche) in die Mangel
nahm und sowohl Sachkenntnis wie auch Kenntnis über Flensburger Punktekataloge bewies.
Ein „Zechpreller“ der besonderen
Art musste erkennen, dass der Richter auch dann kein Pardon gab, wenn es um die
„Honorarkürzung“ bei Mistress Petra ging. Petra hatte die Genugtuung, den
säumigen Zahler selber abzustrafen. Er versprach hoch und heilig, das Konto
auszugleichen.
Unser „Möchtegern-Transvestit“
julle stand dieses Mal etwas präsentabler vor seiner Richterin, die aber auch
rasierte Beine nicht als strafmilderndes Argument gelten ließ, wenn er weiterhin
seine exhibitionistischen Streifzüge bei Nacht machte. Der Büttel sollte ihm
klarmachen, dass ihm nicht die Freude gemacht wurde, den Hintern von einer
charmanten Dame versohlt zu bekommen. Steffen machte sehr deutlich, dass er nur
der Pflicht folgte, nicht der Neigung.
Bei einer gewissen Dame geht es
immer recht lebhaft zu: Vor allem deshalb, weil sie sich meistens ungerecht
behandelt fühlt. Dieses Mal hat sie die Erschöpfung ihre Gatten nach einem
langen Überseeflug ausgenutzt, um kompromittierende Fotos von ihm an die
Verwandtschaft zu schicken, natürlich ohne seine Erlaubnis. Die Richterin
sorgte dafür, dass ihre Strafe mit 10 Rutenhieben abgeschlossen wurden, die ihr
wohl in Erinnerung bleiben werden, vor allem deshalb, weil der letzte sozusagen
eigene Wege ging und im Abseits landete, was sie dazu bewegte, mit dem Bock auf
Wanderschaft zu gehen.
Ich habe schon eine Notiz
gemacht, darüber nachzudenken, wie wir das Teil standfester machen können.
Nach einem leckeren Abendessen,
kam dann das Spanking Roulett zum Zuge. Das besteht aus dem Drehteller eines
Fondue Sets und diversen kleinen Toys, die ich in einer Laune zum Basteln
hergestellt habe. Ein Pfeil weist beim Stillstand des Tellers auf ein Toy hin,
das der- oder diejenige zu spüren bekommen wird, nachdem die Zahl der Hiebe und
der Spankee ausgelost wurde. Es wurde so heftig gespielt, das nach etwa 2
Stunden kein Bedarf mehr bestand.
Der Modus, das Event nur an einem
Nachmittag auszurichten hat sich bewährt. Abends verspürt niemand mehr Lust, am
folgenden Tag weiterzumachen. Das könnte sich höchstens dann ändern, wenn wir
mehr als 14 Verhandlungen hätten. Das ist ohne zu hetzen nicht an einem
einzigen Nachmittag zu schaffen. Wenn am Sonntag regulär verhandelt würde,
könnte man auch über Veränderungen bei der Bestrafung nachdenken. Vielleicht
schaffen wir demnächst 20+ Teilnehmer. Mir wäre es recht.
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