(Schach ist wie das Leben. Boris Spassky)
Lasst mich mal über Schach
schreiben, liebe Leser. Um es gleich vorweg zu sagen, ich bin eher das
Gegenteil eines Experten, habe aber in meinen jungen Jahren viel und sehr
unbedarft gespielt. In anderen Worten, ich habe meistens verloren!
Meine Gegner waren in der
Rangfolge meiner Niederlagen ein guter Freund, ein Abiturient, vier Jahre
älter. Danach kam ich vom Regen in die Traufe, nämlich gegen meinen Vater,
dessen einzige Freizeitbeschäftigung im Laufe von 8 Jahren russischer
Kriegsgefangenschaft das – richtig geraten – Schachspiel war und das auch noch
mit echten Experten. Ich hatte nie eine Chance! Nach dieser Erfahrung ließ bei
mir das Interesse mächtig nach, und mein nächstes Waterloo kam viele Jahre später
gegen einen Kollegen, der im Laufe einer Nacht so ganz nebenbei fast im
Alleingang eine Flasche Cognac schaffte und mich dazu.
Da ich mir selber eine
durchschnittliche Portion Intelligenz zubillige, musste es einen tieferen Grund
für meine Niederlagen geben. Nach langem Grübeln kam ich zu dem Schluss, dass
es an meinem Temperament liegen müsste. Mein Stil konnte mit einem einzigen
Wort beschrieben werden: Attacke! Das gab wunderbare Anfangserfolge – und immer
wieder die Vernichtung in irgendwelchen vermeidbaren Fallen!
Aber offenbar war ich damit nicht
alleine. In einer kurzen Historie des Schachspiels fand ich folgenden Passus:
Die pendelartige Gegenbewegung zum analytisch-systematischen
Schachverständnis ließ nicht lange auf sich warten. Das romantische Schach war
ein Spielstil, der sich nicht um den strategischen Aufbau einer Partie
kümmerte, sondern vom ersten Zug an auf "Matt" spielte. Das Opfer
spielt hierbei eine zentrale Rolle: Dem romantischen Ideal des
"Einzigwahren" zu folgen, entsprach einem "draufgängerischen"
Stil mit atemberaubenden Opferkombinationen, bei denen oftmals nur die zum
Mattsetzen nötigen Figuren auf dem Spielbrett verblieben.
Na also! Soweit zu meinen
Lebenserfahrungen bezüglich eines zugegeben schönen Zeitvertreibs, bzw. einer
lebenslangen Passion, wenn man das Spiel ernsthaft betreibt.
Das Schachspiel ist seit seiner
Entstehung irgendwo im nördlichen Indien immer missbraucht worden, hat Reiche
zerstört, Menschen gebrochen, Vermögen verdient und verloren und zu allerlei
Unfug verführt.
Die Weizenkorn-Saga kennt fast
jeder, der mit diesem anschaulichen Bild die Wucht von Exponentialfunktionen
kennen lernte: 2 hoch 64 sagt noch wenig, aber ein Güterzug, der in jedem Wagen
20 Tonnen geladen hat, würde 730 Jahre brauchen, um an Dir vorbei zu fahren!
Das macht die Sache deutlich.
Eher rustikal war die
Schachpartie in „Unser Mann in Havanna“, wo die Schachfiguren durch Fläschchen
aus der Hotelbar ersetzt wurden. Jede geschlagene Figur musste ausgetrunken
werden.
Sapientia ferulae und justitia dolorem
facit, die Leitsätze meines Blogs, können durchaus im Kontext zum Schachspiel,
den Konsequenzen nach verlorener Partien und der Ungerechtigkeit des Lebens
schlechthin gesehen werden.
Darüber hinaus gibt es einen fast
eleganten Übergang zum neuen Event, dem Spanking-Schach.
Denn das Herausnehmen einer Figur vom Schachbrett nennt man bekanntlich „Schlagen“,
sowohl direkt als auch „en passant“, gewissermaßen der Klaps auf den Hintern
im Vorbeigehen. Seit einiger Zeit denke ich an eine neue Spielform, die den
Spanking Gerichtshof ablösen, oder alternativ mit diesem im Wechsel stattfinden soll.
In Ludwigs Blog „Rohrstock-Palast“
hat er einmal ein Schachspiel mit lebenden Figuren erwähnt. Das wird ja schon
hier und da gespielt. Ein Kommentar zu diesem Post enthielt ganz konkrete
Vorschläge, wie man das ins Spankoland übertragen könnte. Für unsere hiesigen
Verhältnisse waren die nicht praktikabel, doch die Wiederentdeckung dieser
Vorschläge unter meinem Material für Spanking Geschichten zündete die Idee, wie
man Spanking in das Schach-Spiel integrieren könnte.
Das will ich mit Euch, liebe
Leser im neuen Jahr diskutieren. Ich hoffe, die Idee zündet wie eine Rakete.
Die pyrotechnischen werdet Ihr ja erst einmal zünden wollen, ehe wir in die
Diskussion um die virtuellen eintreten. Also guten Rutsch, immer schön
vorsichtig sein beim Feuerwerken und ein erfolgreiches neues Jahr Euch allen.
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