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SGH und WGH (Details zu einer wunderbaren, realen Geschichte)

Leider ist die Zukunft des SGH ungewiss, aber die Geschichte seiner Geburt mag manchen auch heute noch interessieren.   Die Idee des Spanki...

Montag, 3. April 2017

Nun ist die Zeit für Anklagen

Obwohl noch einige Wochen bis zum SGH IX verstreichen werden, sind die Rollen für männliche und weibliche Angeklagte vergeben. Wir haben noch Platz für den einen oder anderen Zuschauer, auch Beisitzer für den Richtertisch können sich noch melden, aber die Rollen als Büttel und Büttelin sind besetzt.
Nachrücker bei den männlichen Angeklagten werden in einer Warteliste erfasst, aber wir bezweifeln, dass sich jemand abmelden wird. Somit haben wir 26 Angemeldete, davon 10 (!) Damen. Zum Personal gehören 8 Teilnehmer, davon 2 Büttel und 3 Büttelinnen, 2 Richter und 2 Beisitzer. Für die Kopfrechner: Es hat jemand zwei Ämter.
Rein zeitlich können wir maximal 12 Verfahren an einem Nachmittag abwickeln. Es soll ja auch den Richtern Spass machen und nicht in Stress ausarten. Im Augenblick haben wir 6 weibliche und 9 männliche Angeklagte. Bei den Männern gehen wir nach dem Datum der Anmeldung vor, d.h. 3 Männer bekommen ein Sammelverfahren, in dem sie gemeinsam angeklagt werden. Um was es gehen wird, erfahren sie wegen "Verdunklungsgefahr" erst vor der Verhandlung.
Aus den Selbstanklägern, die ohne Begleitung kommen, bilden wir Paare, die jeweils abwechselnd als Ankläger und als Angeklagter auftreten. Diese Paare erhalten die Anklagen vorab, damit sie sich vorbereiten und abstimmen können.
Alle Beteiligten wissen, was sie zu tun haben: Anklagen erfinden, reales Fehlverhalten zur Anklage bringen, längst Vergessenes ausgraben (gut für's Kopfkino). Leute, die als Paare kommen, haben es natürlich einfach; da übernimmt einfach eine(r) die Anklage. Wie solche Partner übereinkommen, für was der/die andere angeklagt werden soll, ist natürlich spannend, etwa im Stil von Szenen einer Ehe?

Selbstverständlich fühlt sich dieses Gericht nicht zuständig für Kapitalverbrechen, aber mit Banalitäten wollen sich unsere Richter auch nicht befassen. Es ist daher immer interessant, womit sich einzelne vor den Richtertisch trauen, oder von einem Angehörigen in die Pfanne gehauen werden. Zum Beispiel war da der leibhaftige aktive Jugendrichter und Dozent an der Uni, der für die Kurzstrecke von zu Hause zum Gericht das Auto benutzte und dabei zahlreiche Knöllchen einfuhr, inklusive Fahrverbot! Sowas kann man nicht erfinden, das muss wahr sein!  Für die Richter ist solch ein Fall natürlich ein Highlight.

Wenn noch jemand Lust hat, als Zuschauer zu kommen, es wird knapp werden. Also nur Mut!

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