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SGH und WGH (Details zu einer wunderbaren, realen Geschichte)

Leider ist die Zukunft des SGH ungewiss, aber die Geschichte seiner Geburt mag manchen auch heute noch interessieren.   Die Idee des Spanki...

Sonntag, 27. Dezember 2015

Der Stratege (2)

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Da der Mannhold Franzi außer der Aufgabe, seine Frau zu schwängern, im Augenblick nichts weiter zu tun hatte, beschloss er, etlichen jungen Frauen einen Besuch abzustatten, die potenzielle Opfer gewesen sein könnten, weil sie über körperliche Vorzüge verfügten, die solch ungewöhnliche Gunstbeweise herausfordern könnten.  Statt auf den Po wollte er ganz vorsichtig auf den Busch klopfen.
Doch seine “Erkundigungen”  brachten rein gar nichts ein, abesehen von leichtem Spott und mehr oder minder klaren Ansagen, sie nicht mit solchen Spekulationen zu belästigen. Auch von der Reni holte er sich einen Nasenstüber ab.
“Wie wärs, Franki, wenn Du ‘mal bei Deiner Margarete nachsiehst. Manche Männer haben die Hinterteile ihrer Weiber noch nie genauer angeschaut!”
Verlegen zog er Leine. ‘Ganz offensichtlich,’ zog er Bilanz, ‘kann diese unvermutete Attacke das Opfer nicht sonderlich verstört haben.’
Die Reni war sich inzwischen ziemlich sicher, dass man sie nicht bloßstellen würde, sondern nur die Warnung verstärken wollte. Es war damit zu rechnen, dass diese Hundesöhne wieder auftauchen würden, wenn sie sich noch einmal mit einem Mannsbild außer ihrem Karsten einlassen würde.
Es verging eine weitere tropisch heiße Woche, die man nur abends im Biergarten ertragen konnte. Die Kinder hatten es besser; da gab es einen kleinen Weiher dicht beim Wald.

Nachdem sich die Aufregung und die entsprechenden Spekulationen bereits gelegt hatten,  stülpten zwei Männer der Prechter Roswita einen Sack über den Kopf, als sie frühmorgens das Vieh der Eltern versorgte. Blitzschnell waren ihr die Arme am Körper fixiert und man schleppte das verzweifelt  strampelnde Mädchen durch den Stall und legte sie rücklings auf einen Tisch. Natürlich war sie in Panik, als ihr die Beine auf die Brust gedrückt und ihr prächtiges Hinterteil von einem durchsichtigen Höschen befreit wurde. Alle Wege zum Glück waren weit offen, aber auch hier begnügten sich die Angreifer damit, ihr rosa/braun gekrinkeltes Poloch in der tiefen Kerbe mit einem dünnen Riemen gehörig zu gerben. So schnell wie sie gekommen waren, hatten die Täter die laut heulende Rosi mit ihrem Poschmerz alleine gelassen und sie fand ebenfalls eine deutlich Warnung, künftig ein züchtiges Leben zu führen, wolle sie nicht einen deutlich schmerzhafteren Besuch riskieren.

Das Problem für die junge Rosi bestand allerdings darin, dass sie sich keiner Fehltritte oder sonstiger Schuld bewusst war, die solch drastische Maßnahmen als berechtigte Konsequenz haben konnten. Da sie aber nicht wusste, wer das andere Mädchen war, gab es keine Möglichkeit, sich auszutauschen. Denn dass sie niemandem etwas erzählen würde, stand für sie felsenfest. Aber es war zu erwarten, dass die Täter auch in ihrem Fall irgendwann ein vergleichbares Gerücht in Umlauf setzen würden, wie über die ersten Frau.
Auch fand sie schnell heraus, dass der unmittelbare Schmerz in eindeutige Lust umschlug, zumal dieser teuflische Riemen einige Male ihre Muschi getroffen und dort ein höllisches Feuer entfesselt hatte, das aber schnell viel angenehmere Gefühle entfachte.
So geschah es dann auch einige Tage später; ein zweites Gerücht kam im Umlauf. Aber die diversen Liebhaber, Verlobten und Ehemänner attraktiver Damen fanden bei ihren Partnerinnen keine Spuren von Misshandlungen, obwohl das Misstrauen bereits reichlich gesät  war. Die Gerüchteküche kochte und nun wurde offen darüber spekuliert, ob es ein neues Opfern geben würde.
                       
***

“Matzenbach” meldete sich der Dorfvorsteher am Telefon in seinem Büro, das ihm sowohl für die Tätigkeiten als Chef der Gemeinde diente, als auch für die nicht unerhebliche Papierarbeit für die Buchhaltung seines Hofes. Dieser lag etwas außerhalb des Dorfes. Das Haus im Dorf mit dem langen Balkon unter dem vorspringenden Dach hatte seine Frau Klara in die Ehe gebracht.
Eine Reihe Blumenkästen hingen am Balkongeländer und gaben dem Haus ein einladendes Aussehen.
“Guten Tag Herr Bürgermeister, Fischer am Apparat. Haben Sie schon Fortschritte gemacht?”
“Nun, das wird ein wenig dauern Herr Fischer. Bekanntlich mahlen die Mühlen des Fortschritts auf dem Lande etwas langsamer. Aber am Ende kommen wir doch ans Ziel.“
Aber Herr Matzenbach!” tönte es vorwurfsvoll zurück. “Ich mache keinen Druck und würde nur gerne wissen, ob Ihnen etwas eingefallen ist, das unser Projekt beschleunigen könnte.”
“Das glaube ich schon; doch, wie ich schon sagte, es geht nicht von heute auf morgen.”
Na, dann werde ich mich nächste Woche wieder melden. Guten Tag.”
“Tag” murmelte der Vorsteher in die tote Leitung.’Warum haben es die so eilig?’ sinnierte er aus dem Fenster starrend.

Polizist Mannhold knöpfte gerade seine Hose zu, nachdem er wieder einmal mit seiner Marga an der Grundsteinlegung für eine richtige Familie geschafft hatte, da klingelte unten das Telefon. Matzenbach war am anderen Ende.
“Sag’ mal Franki, Du hast doch auch von diesen angeblichen Prügeln für zumindest zwei unserer weiblichen Dorfbewohner gehört, was ist denn da dran?”
“Da weiß ich nicht mehr als Du. Jemandem den Hintern zu versohlen, ohne bleibenden Schaden anzurichten ist kein Offizialdelikt, und ich kann erst aktiv werden, wenn ich eine Anzeige bekomme. Bisher Fehlanzeige. Vielleicht ist hier auch ein Witzbold am Werk, dem das Leben gerade etwas langweilig ist.”
“Na ja, das mag ja alles richtig sein, aber irgend jemand muss doch bekannt sein, der den ersten Stein geworfen hat. Gerüchte kommen nicht aus dem Jenseits,” erwiderte der Gemeinde Vorsteher.
“Auch richtig, aber komisch ist es schon, wenn ich es mir recht überlege, dass so etwas kursiert und man kann keinen Ausgangspunkt lokalisieren. Bekommst Du offiziell Probleme mit der Sache?”
“Keine offiziellen. Wie Du schon sagst, wer immer seinen Po unfreiwillig hinhalten musste, hat sich nicht gemeldet. Also gibt es auch keine Vorwürfe wegen Untätigkeit an meine Adresse oder an die Polizei. Dennoch läuft das Gerücht wie ein Gespenst im Dorf herum. Ich mag keine Gespenster.”
“Verstehe ich! Ich habe eine Runde um die Häuser gemacht und auf diverse Büsche geklopft. Bin aber nur mehr oder minder - entschuldige bitte den kruden Begriff - verarscht worden. Für mich gibt es kein Problem, solange es kein Problem gibt.”
“Also warten wir ab. Servus Franki”
“Servus Matzi.”
Obwohl es also noch keinen akuten Anlass gab, beunruhigt zu sein, rumorte irgend etwas in seinem Hirn herum. ‘Wie sind diese beiden Gerüchte in die Welt gesetzt worden? Gewöhnlich hat es doch irgend jemand nicht nur gehört, sondern auch weitergegeben. Irgendwann würde die Stafette, übermittelt von einer realen Person, dann bei ihm angekommen sein’
Plötzlich fiel der Groschen: Natürlich! Facebook und das ganze soziale Netzwerk Zeugs. Da kann man wundervoll anonym Dreck verbreiten und keiner will’s gewesen sein. Schnell holte  er seinen alten und selten benutzten Laptop aus dem Schrank und versuchte, etwas Konkretes zu finden. Das dauerte gar nicht lange.
Es gab einen anonymen Thread, den offensichtlich viele Bewohner von Oberholzwasser gefunden hatten. So wusste jeder Bescheid, ohne dass sich das normale Klatsch Karussell mit Ausgangs- und Endpunkt drehen mußte.
‘Sieh da!’ dachte der Franki, ‘das ist aber ein modernes Dorf. Wir haben nicht nur Internet, sondern es wird auch benutzt. Jetzt kann ich mir natürlich einen Reim drauf machen, warum die Mädels mich ausgelacht haben. Ein rückständiger Cop, der nicht einmal die tägliche Gerüchteküche im Netz kennt.’ Fast wurde er rot im Gesicht.
‘Mir bleibt nichts anderes übrig, als mich umzustellen. Da Dorfbrunnen, , Linde, Postmeister und Tratschweiber im Waschhaus out sind, sorgen an deren Stelle nun Twitter, Facebook und WhatsUp für unüberprüfbare Behauptungen. Umso mehr ein Grund, erst einmal abzuwarten, bis es etwas Handfestes gibt.’
Oben wartete die Margarete, allzeit bereit wie alle guten Pfadfinder. Lassen wir also die gezüchtigten Kehrseiten ihren Inhaberinnen inzwischen recht wollüstige Empfindungen bereiten, denen fehlten nun die Vollstrecker.
Im Wirtshaus ging es in dieser Woche recht lebhaft zu. Man spielte Schafskopf, trank sein Bier und politisierte. Franz Mannhold sass mit einigen Männern zusammen und konnte sich nicht bremsen, als es wieder einmal um diese verfluchte Stromtrasse laut wurde.
“Die Engländer haben ein nettes Sprichwort: Du kannst Deinen Kuchen nicht essen und gleichzeitig behalten. In Anlehnung daran kann diese Hinterwäldler Partei nicht erwarten, dass der Windstrom urplötzlich ohne Leitung die Lampen brennen lässt.”
“Na und, polterte Pfarrer Meister, der manchmal wenig christlich klang, “schon mal was vom Floriansprinzip gehört? Auf dem Gebiet der Heiligen kenn’ ich mich aus. Vielleicht wartet der Horstl auf eine himmlische Eingebung und möchte irgendwann, wenn er genügend Wunder vollbracht hat, heilig gesprochen werden.”
Lautes Gelächter in der Runde und jemand bestellte eine neue Runde. Da der Matzenbach Xaver gerade eintrat, endete das Gespött über die “Staatspartei” abrupt. Denn der Dorf Chef war auch Ortsvorsitzender der staatstragenden Partei.
“Aber im Ernst,” nahm jemand den Faden wieder auf, “regenerative Energie muss die Aternative zum Dreckszeug sein. Wenn er uns die Windräder vermiest, gibt es ja andere Möglichkeiten, Ihr habt doch schon alle Solarzellen auf den Dächern. Ich kenne einen, der baut gerade eine Scheune, die er gar nicht braucht, um mit den Dingern das Dach zu tapezieren.”
Wieder lautes Gelächter, weil alle den Nachbarn kannten, dessen Schildbürgerstreich so merkwürdige Beweggründe hatte.
“Selber machen!” Ein weiterer Gast beschrieb ausführlich, wie sich selbst kleine Gemeinden völlig unabhängig von den großen Versorgern machen können. “Dann brauchen wir diese Heinis in München nicht,” schloss er seine Ausführungen.
Nachdenklich und gut abgefüllt trollte sich der Franki nach Hause, um seine ehelichen Pflichten trotz der immer noch drückenden Hitze wieder aufzunehmen. Irgendwann müsste es doch klappen!

***

Wenige Tage später gab es tatsächlich etwas Handfestes. Es tauchte ein Video auf Youtube auf, nicht ohne vorherige Ankündigung bei Facebook. Auf diesem Video war in erstklassiger Qualität ein prächtiger weiblicher Hintern zu sehen, auf dem eine Hand, bewaffnet mit einem Doppelriemen eine beachtliche Rötung erzeugte. Normalerweise ist ein Hintern - losgelöst von den üblichen persönlichen Merkmalen seiner Besitzerin - kaum zu identifizieren, aber dieser makellose Hintern präsentierte ein auffälliges Muttermal, genau links neben dem sauber rasierten Mons und den appetitlichen Schamlippen.
Als der Polizist den Anruf erhielt, sofort zum Oberhofer Hof zu kommen, um Schlimmes zu verhindern, hatte der Hochrainer Karsten die schluchzende Reni bereits in der Mangel, denn ihm war das Muttermal nicht unbekannt.
Als der Polizist eintraf, war die Verlobung bereits gelöst, denn es sah nicht so aus, als ob die Reni eine plausible Erklärung bzw. einen Grund liefern könnte, warum zwei Angreifer sie auf so intime Weise schlagen und dann nach dem Streuen eines Gerüchtes auch noch den Videobeweis nachreichen sollten. “No smoke without fire” sagt man so schön. Das hatte sich offenbar der Karsten auch gedacht.
Die Reni fand sich plötzlich zwischen einem Stein und einem harten Platz! Gäbe sie den Grund für den morgendlichen Besuch zweier merkwürdiger Verehrer preis, wäre ihre Verlobung ebenfalls geplatzt. Gäbe sie diesen Hintergrund nicht preis, würde der Karsten immer wieder bohrende Fragen stellen. So oder so war es vorbei.
Sie fühlte sich sterbenselend und heulte bitterlich vor sich hin.
Polizist Mannhold kam an den Schauplatz des Dramas, als der Karsten gerade zornentbrannt zurück zu seinem Gehöft fahren wollte. Mutter Oberhofer hielt ihre weinende Tochter tröstend im Arm, als der verbeulte VW des Gesetzeshüters eintraf.

(Teil 3 folgt)

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