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Donnerstag, 10. September 2020

Feiern bis zum Anstecken?

Ihr kennt das - liebe Leserinnen und Leser. Man sitzt täglich vor der Glotze und ärgent sich mit Petra Gerster über diese Blödiane, die sich bei einer Feier zusammenrotten, bis einer unter ihnen einige Dutzend Teilnehmer infiziert hat. Vor kurzem habe ich sie noch CorvIdioten genannt! Aber das ist eine vorschnelle Beschimpfung. Jeder kann da hinein geraten!  Wirklich?

Man kann! Habe ich heute selber erlebt und muss diese Story ganz schnell niederschreiben. Hier sind die ineinandergreifenden Teile eines klassischen Hot Spot Ansatzes, wie er uns ständig vorgehalten wird:

1. eine sehr große und weit verzweigte Familie, Wohnorte: London, Berlin, Bonn und diverse süddeutsche Städte inklusive Bewohner einer Altenresidenz. Wahrscheinlich streut das noch mehr, ich kenne nicht alle Wohnorte.

2. Veranstalter ohne erkennbarem Konzept einer Sitzordnung mit Abstand.

3. Ein Wirt ohne Hygiene Konzept oder Ansatz dazu.

4. Ein Wirtshaussaal, dessen Fenster offensichtlich nie zum Lüften geöffnet werden, jedenfalls nicht heute, weil dieFensterbänke mit Blumentöpfen vollgestellt sind.

Was da nun passierte, geschah auf so vielen Ebenen, dass man einen Psychologen bräuchte, um die Sache aufzudröseln, da waren nämlich auch erfahrene Ärzte dabei und überhaupt viele, sehr kluge Leute anwesend, sowie Deutsch/Engländer, die vom katastrophalen Geschehen auf der Insel so erschüttert sind - dass sie diese unbekümmerte Feier in Germany wie Dantes Inferno betrachteten - aber selber ohne Masken herumturnten. Wie gesagt, diese Familie ist wirklich sehr groß und man trifft sich nicht häufig. Also nutzt man diese seltenen Treffen, um Versäumtes nachzuholen. Sehr verständliches Verhalten - und ein erneuter Beweis, dass man niemals volle Kontrolle über eine größere Zahl von Leuten haben kann, es sei denn man zwingt Freunde und Verwandte zu unnatürlichem Verhalten.

Bei dem offiziellen Anlass im Freien ging es noch sehr kontrolliert zu: man begrüßte sich mit den üblichen Ellbogen-Kick, trug Maske auch im Freien und hielt Abstand bis zum fatalen Moment, als alle die Kneipe stürmten. Sofort bildeten sich Rudel von engen Verwandten, weniger engen Verwandten und Freunden, die jeden Ansatz zur Abstandsregelung vermissen ließen, etwas, das draußen noch funktionierte.

Der Wirt hatte keinerlei Vorkehrungen gemacht, um Abstand irgendwie zu organisieren. Wie gesagt - Fenster Öffnen stand ebenfalss  nicht auf der Agenda.

Wie auf Kommando verschwanden die draußen getragenen Masken sofort, wurden aber z.B. artig angelegt, wenn man zur Toilette ging. Ich tat das auch, fragte mich allerdings bei meiner Verrichtung, wozu eine getragene Maske im Gespräch mit einem Urinal nützlich sein soll - mindestens dann,wenn man alleine ist.

Dieses artige Ritual macht angesichts des stundenlangen Aerosol-Infernos im Saal, das nur von einigen Tapferen erfolgslos bekämpft wurde, einen geradezu albernen Eindruck.

Nun warten wir alle ergeben die nächsten Tage auf den Husten! Die Voraussetzungen für einen echten Hotspot sind angesichts der geografischen Verbreitung des Clans durchaus gegeben. Was hätte ich tun sollen? Ganz klar: sofort den Saal verlassen! Erklären Sie das einmal Freunden und Verwandten!


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