Durchgeschüttelt von einer Flut von Eindrücken, wie er sie noch nie gesehen und erlebt hatte, war Ralph nicht in der Lage, nach Hause zu fahren. Er kehrte zurück in die Kneipe, wo sie gegessen hatten und trank noch ein Bier.
Ihm war bewusst, dass Susanne in dem Lokal gut bekannt war, aber er war schockiert, als der junge Kellner, der sie bedient hatte, ihn angrinste und dann fragte:
„Na, tut‘s noch weh?“
Entgeistert sah Ralph den Kellner an.
„Wieso …. Wie bitte?“
„Bei mir war es eine verlorene Wette.“
„Hmmm, lassen Sie mich raten. Susanne schlug den Einsatz vor und Sie konnten keinen Rückzieher machen, als es ernst wurde.“
„So ähnlich,“ erwiderte der junge Mann.
„Waren Sie nur dieses eine Mal über ihrem Knie?“
„Nö, sie veranstaltet ziemlich heiße Partys, und man landet nicht unbedingt unter den Verlierern. Es lohnt das Risiko.“
„Trinken Sie ein Bier mit mir?“ Ralph hatte plötzlich Redebedarf.
„Darf ich eigentlich nicht, aber so spät wird kaum noch jemand kommen. Ich frage mal meinen Boss.“
Dieser hatte wohl keine Einwände und bald saßen sie beim Bier und der junge Mann, er hieß Ferdinand, erzählte von seinem ersten Abenteuer mit Susanne.
„Susanne und ihre Freundin sind oft in unserem Lokal. Hier gibt es eine Menge Stammkunden. Man kennt sich, redet miteinander und erfährt auch einiges über die Leute. Dass Susanne und Vanessa ein Paar sind, weiß hier jeder und auch, dass sie es mögen, den Hintern versohlt zu bekommen. Beide haben sich schon gegenseitig das so genannte Geburtstagsspanking hier im Lokal verpasst, zum allgemeinen Hallo der Gäste, die mitgezählt haben. Susanne rekrutiert hier oft neue Opfer. Eine ziemlich erfolgreiche Masche ist die Billard Wette.
„Wie geht das?“
Wir haben einen Billardtisch, den jeder benutzen kann. Beide Mädels spielen gelegentlich, aber nicht sehr gut. Das war jedenfalls mein Eindruck.“ Bei der Erinnerung nahm er einen Schluck aus seinem Glas.
„Das war ein Fehler. Vanessa spielt wirklich nicht gut, aber Susanne benutzte ihr fast professionelles Können, um sich Frischfleisch für ihre Spanking Passion zu holen. Das hatte ich bis zu jenem Abend noch nicht mitbekommen, als ich ihr in Falle tappte. Eines Abends, es war nicht viel los, setzten sie einige Kugeln derart auf den Tisch, dass man einen Kunstschuss beherrschen musste, um zum Beispiel über zwei Banden zu treffen. Es sah überhaupt nicht so aus, als ob ihnen das gelingen würde. Vanessa wirkte ziemlich hilflos und auch Susanne versagte bei mehreren Versuchen. Das war der lockende Köder. Die Amerikaner nennen so eine Situation „sucker bait!
Im Vorbeigehen machte ich eine entsprechende Bemerkung, worauf Susanne mir eine Wette anbot. Sie hätte zwei Versuche, Einsatz war ein Spanking auf den nackten Hintern. Ich hätte diese Wette keinesfalls annehmen dürfen, ganz klar. Der Wetteinsatz war ja für mich als jemand, der nicht zu ihrer Szene gehörte, ziemlich ungewöhnlich. Vielleicht hatte sie auch von mir den falschen Eindruck. Jedenfalls war ich nicht sonderlich ängstlich, erwartete nicht zu verlieren und würde, nachdem ich die Wette gewonnen hatte, großzügig darauf verzichten, mein Pfand einzulösen. Dachte ich,“ grinste Ferdinand.
„Ehe ich wusste, wie sie das gemacht hatte, war der schwierige Stoß gelungen, und die Benutzung des Queues wirkte plötzlich sehr professionell. Sie grinste, und ich musste sehr dämlich dreingeschaut haben. Um ihren Triumph zu vollenden, setzte sie eine zweite, trickreiche Position auf das Tuch und versenkte die Kugel mit einem satten Plopp in der Tasche. Da wusste ich, dass ich auf einen uralten Trick reingefallen war. Ein kleiner Kobold in meinem Hirn sagte ‚Ätsch, überhebliches Arschloch‘ und kicherte. Susanne blickte mich herausfordernd an.
‚Na, keine Eier in der Hose?‘
Klar, dass ich mir das nicht vorwerfen ließ. Der Rest des Abends verlief in etwa so, wie vermutlich Ihrer heutiger Abend. Ich sehe dies zurückblickend etwas verklärt. Die Erinnerung ist jedenfalls nicht ganz so realistisch, wie die Schmerzen an jenem Abend!“
„Na ja, ganz so war es bei mir nicht. Sie hatte eine Sch… Wut auf mich und das mit Recht. Aber auch mich hat sie bei der Ehre gepackt. Ich hätte mich niemals gedrückt. Im Gegensatz zu ihnen ist die Erinnerung an den Schmerz bei mir noch sehr präsent,“ grinste ich. „Ist es bei Ihnen bei diesem einen Mal geblieben?“
„Nein, natürlich nicht. Den Billard Trick verwendet sie immer noch. Wie die Sache in ihrer Wohnung ausgeht, kann man sich lebhaft vorstellen. Es gibt mehrere Gäste, die nicht drüber reden wollten und ihr aus dem Weg gehen. Andere waren da sehr freimütig. Ich kenne mindestens fünf Leute, die am Haken zappeln, mich eingeschlossen. Es ist ja nicht so, dass sie ihre Opfer mit Haut und Haaren verspeist, also einem Neuling so zusetzt, dass er nie mehr Lust verspürt, von ihr übers Knie gelegt zu werden. Ich mache jede Wette, dass sie bei Ihnen auch nicht gleich ihre volle Stärke gezeigt hat.“
Ich nickte. „Sie hat mich ganz sachte „angefüttert“, bis ich total entspannt war. Dann kam das Paddel!“
Ferdinand lächelte. „Es ist wirklich ein Spiel mit merkwürdigem Einsatz, das auch sehr erotisch sein kann. Manchmal fragt sie mich beim Bezahlen ihrer Rechnung ganz beiläufig, ob ich Lust hätte. Das beginnt dann natürlich mit einigen schmerzhaften Minuten über ihrem Knie, aber endet immer mit einem guten Glas Wein. Ich mag sie inzwischen sehr. Aber Vorsicht, die kleine Vanessa besitzt einige Rohrstöcke, denen man aus dem Weg gehen sollte!“
„Ach, die ist auch dominant?“
„Nur, wenn es sich ergibt. Gehen Sie ihr nicht in die Falle, wenn sie ganz unschuldig fragt, ob man ein wenig spielen möchte. Bei ihr endet das mit einigen sehr ernsthaften Striemen, weil sie ja ‚ein körperlich schwaches Mädchen ist‘ und daher gut bewaffnet sein muss. Das ist kompletter Blödsinn. Sie ist physisch sehr stark und unheimlich schnell. Die Geschwindigkeit des Stockes ist das Geheimnis. Die meisten ihrer Opfer kennen dieses kleine Detail nicht. Ich kenne es heute, nachdem ich einmal eine Nacht auf dem Bauch liegend zugebracht habe. Mir ist Susanne allemal lieber.“
Sie redeten noch eine Weile, dann fuhr Ralph nach Hause. Der Kopf wirbelte noch immer ein wenig, aber nach Ferdinands Erzählung kam ihm die ganze Situation nicht mehr ganz so exotisch vor. Er beschloss, sich im Internet schlau zu machen - und recht häufig Gast in diesem kleinen Lokal zu sein. Auch er zappelte am Haken.
In den folgenden Wochen ging dieser Abend in Ralphs Kopf rund und rund. Er war schon längst zur Erkenntnis gelangt, dass in seinem relativ langweiligen, weil so konservativen Leben genau so etwas gefehlt hat, wie er bei Susanne erlebt hatte. Der Knackpunkt war aber, wie er erneut an sie herantreten konnte, ohne als mittelalter Mann wie ein pubertierender Teenager zu wirken. Er hatte nicht wirklich verinnerlicht, dass in der Spanking Szene sein Alter kein Grund ist, sein Gesicht zu verlieren, wenn seine Spankerin jünger ist.
Aber das Geschäft der Mädels sorgte bald für einen unverfänglichen Neustart zwischen den beiden. Ihre Firma pflegte nicht nur den Garten Ralphs, sondern auch mehrere in der unmittelbaren Nachbarschaft. Bald sah er deren Lastwagen direkt um die Ecke. Mit klopfendem Herzen pirschte er sich an das Grundstück heran, das durch eine halbhohe Mauer etwas gegen direkten Einblick geschützt lag. Man konnte den Garten nicht insgesamt sehen. Als er noch unschlüssig hinüber blickte, ohne eines der Mädels zu ausmachen zu können, die er dort vermutete, wurde er von hinten angesprochen:
„Überhaupt kein strammer Hintern in Sicht?“
Er sprang fast in die Luft und fuhr herum, um in die strahlenden Augen Susannes zu sehen, die ihn grinsend musterte.
„Immer noch der ungehörige Stalker?“
„Nein, wirklich nicht. Als ich euer Auto erblickte, hoffte ich, Dich wiederzusehen. Ich habe viel nachgedacht.“
„Das ist auf jeden Fall mal eine gute Nachricht. Aber ganz überzeugt bin ich nicht, vielleicht zur Hälfte. Die andere Hälfte würde gerne unsere Unterhaltung von letzter Woche fortsetzen.“
„Was meinst Du damit?“
„Wir sind alleine auf dem Grundstück. Die Eigentümer sind im Urlaub. Hinten im Garten gibt es einen sehr geräumigen Schuppen. Wir haben gerade ausgemistet und aufgeräumt. Dort ist sehr viel Platz. Hören kann uns auch keiner. Ich denke, er ist ideal für eine Unterhaltung geeignet,“ erwiderte sie mit einem strahlenden Lächeln.
Das erste, was ihm einfiel war die Frage nach der Kollegin, nicht etwa, wie sie sich diese Unterhaltung vorstellte.
„Die habe ich vor wenigen Minuten zur BayWa geschickt, um eine Gartenschere zu kaufen. Ihre ist kaputt. Ist aber egal, sie ist ebenfalls dominant und würde Dir liebend gerne auch noch das Fell gerben, aber diese Rechnung ist ja beglichen.“
Er folgte ihr wie schon bei der letzten Begegnung ohne nachzudenken. Nur wusste er dieses Mal, wie es ihm ergehen würde. Sie öffnete ein Gartentörchen und er folgte ihr über eine gepflegte Rasenfläche zu einem großen Schuppen im Hintergrund des Gartens.
Der war wirklich geräumig mit einer freien Fläche in der Mitte. Aus einer Ecke holte sie einen der Böcke, wie man sie beim Holz sägen verwendet. Außerdem einen großen Sack, den sie mehrfach zusammen faltete und dann um den kräftigen Ast wickelte der im Bock lag.. Mit einem Blumenbinder befestigte sie die improvisierte Polsterung, testete sie mit der Hand und blickte ihn einladend an.
„Ich würde sagen, das Ding hat gerade die richtige Höhe. Dahinten gibt es noch einige feste Stricke.“ Dann wurde ihre Stimme wieder so unwiderstehlich wie in ihrer Wohnung; „Hose runter, Unterhose auch!“
Wider konnte er sich nicht gegen diese hypnotische Stimme wehren und befolgte ohne zu reden ihren Befehl. Sie hatte unterdessen einige Stricke gefunden. Mit leichtem Druck bewegte sie ihn dazu, auf den Bock zuzugehen und unter etwas mehr Druck beugte er sich über den improvisierten Querbalken. Die Höhe passte genau und die Polsterung half, den Druck auf seine Beckenknochen ein wenig abzumildern. Dann spürte er, wie eines seine Beine zur Seite gezogen und an dem seitlichen Trapez festgebunden wurde. Das zweite Bein erfuhr eine identische Behandlung auf der anderen Seite. Nun lag er mit weit offenem Po nicht sonderlich bequem in der optimalen Spanking Position. Sein Po Loch starrte zur hölzernen Decke empor.
„Ich könnte nun einen Stock schneiden,“ murmelte Susanne, „aber wir haben doch vorhin diese kleine Birke beschnitten. Das ist ja fantastisches Material.“
„Bitte Susanne, ich habe doch nichts getan,“ bettelte er.
„Nein, hast Du nicht, aber die Gelegenheit ist bestens geeignet, Dich mit einem der ältesten und berühmtesten Züchtigungs-Instrumente bekannt zu machen, der Birkenrute, die in England in keinem Haushalt und keiner Schule fehlen durfte. Sie kann fürchterlich schmerzen, aber Du sollst ja nur Bekanntschaft mit ihr machen.“
Sie eilte nach draußen und kam ziemlich bald mit einem Gebinde zurück, das noch alle Blätter hatte.
„Du hast Glück! Ich habe keine Zeit, diese Rute richtig zu binden, die Blätter zu entfernen und die Ästchen gescheit anzuordnen. Du bekommst also mit der weniger üblen Variante einige Schläge, so wie in der Sauna.“
Wieder überlief ihn dieser Schauer, und es bildete sich eine Gänsehaut. Sein Po lag wunderbar präsentiert über dem Bock. Er wusste immer noch nicht, wie er so schnell und ohne jede Vorwarnung in diese missliche Lage gekommen war, aber sie hatte ihn glatt überrumpelt. Nun fühlte er die Blätter und dünnen Äste mit leichtem Druck Maß nehmen, dann wich der Druck und mit deutlichem Swishhh traf die Rute seinen nackten Hintern. Der erste Hieb, wie das bei der Rute typisch ist, erzeugte nicht mehr als ein wenig Wärme. Auch der zweite und dritte waren harmlos. Aber dann steigerte sich die Hitze und die Hiebe begannen zu schmerzen.
„Huih, da fliegen die Blätter und Zweige und Dein süßer Po zeigt bereits eine gute Rötung. Ich glaube, Du wirst eine gesunde Farbe durchaus zu schätzen wissen.“
Mit ihrer festen kleinen Hand streichelte sie seine zuckenden Halbmonde.
„Woher weißt Du das?“ fragte er mit gepresster Stimme. „Mir reicht das schon jetzt.“
„Aber nicht doch.“ Mit der Hand
strich sie über beide Backen auf und ab, entfernte einige stecken gebliebenen
kleinen Splitter und tätschelte seine leicht warmen Globen.
„Nee, nee, ein wenig geht noch sehr gut, mein Freund, Du hast schon mehr
ertragen.“
Dann schlug sie ernsthaft zu. Er jaulte, protestierte und schließlich schluchzte er unterdrückt. Sein Po war hoch rot und pulsierte. Die für die Rute typischen Knötchen auf der Flanke schmerzten besonders. Wegen der Spreizung seiner Beine konnte er die Po Backen nicht zusammen kneifen und einige hässliche Spuren waren auch in der Furche zu sehen.
„OK, well done!“ Zufrieden kommentierte sie das Ergebnis dieser kurzen, aber effektiven Rutenstrafe. Und begann sofort, die Stricke zu lösen. Sie half ihm, aus der unangenehmen tief gebückten Stellung über dem Bock hochzukommen.
„Ich glaube, Du gehörst nun zum Freundeskreis, wie ich das gehofft hatte,“ freute sie sich, als sie ihn zärtlich umarmte, nachdem er wieder in Shorts und Sandalen geschlüpft war.
„Und wer kehrt nun diese Sauerei zusammen?“ ließ sich plötzlich eine Stimme in der Tür vernehmen. „Ist das der Bengel, der uns vorige Woche so aufdringlich begafft hat?“
„Der selbige,“ aber Du weißt ja, dass er dafür bezahlt hat, Angie.“ Susannes Antwort war eindeutig und abschließend.
Überrascht blickte Ralph beide abwechselnd an.
„Die auch?“ fragte er ungläubig. Dann verdüsterte beginnender Zorn sein Gesicht. Rasch beeilte sich Susanne, die Wogen zu glätten.
„Die heißt Angie und ist schon länger in der Szene als ich,“ erklärte Susanne. „Ehe wir hier nun Streit bekommen, sollten wir vielleicht reden. Wir sind hier fertig und haben etwas Zeit, ehe wir zurück zur Firma müssen.“
Immer noch ungläubig starrte Ralph den kindlich wirkenden Teenager an. Angesichts von Susannes Friedensangebot, entspannte er sich ein wenig.
„Gut, ist vielleicht besser so, ehe ich richtig böse werde.“ Sein gutmütiges Naturell hatte wieder Oberhand.
„Ich habe noch ein paar Flaschen Bier im Kühlschrank. Füllt eure Arbeitsbögen aus und kommt zu mir auf die Terrasse.“ Im Prinzip war er ganz froh, dass der Kontakt zu dieser aufregenden Frau nicht abrupt abbrach. Den Teenie konnte er vielleicht auch schätzen lernen, wenn er mehr über sie erfuhr.
Nach zehn Minuten standen die beiden vor dem Eingang zum Garten. Er ließ sie herein. Es war immer noch heiß und beide sahen verschwitzt und verschmutzt aus. Ralph hatte neben seinem Schuppen für Gartengeräte an der Hauswand eine Dusche installiert. Die Ecke war uneinsehbar.
„Wenn ihr wollt, könnt ihr die benutzen,“ bot er ihnen die Nutzung mit einer Armbewegung in Richtung der Dusche an. „Man kann euch dort von der Straße aus nicht sehen. Ich hole Handtücher.“ Er verschwand im Haus.
Als er mit Handtüchern und Shampoo zurückkam, standen zwei komplett nackte, hübsche junge Frauen unter der Dusche. Obwohl er inzwischen wusste, dass diese Mädchen keinerlei Konventionen kannten, folgte er seinem Instinkt und drehte sich um.
„Hey, wenn Du keine Hemmungen hattest, uns in Verpackung zu betrachten, hast Du nun eine Chance, die Inhalte ganz ohne Verpackung zu betrachten,“ entschärfte Susanne die Situation und die tropfnasse Angie lachte fröhlich.
„Na dann vielen Dank, ich kann nicht sagen, dass mir euer Anblick missfällt,“ lächelte er und legte die Badeutensilien auf eine Ablage neben der Dusche. Der Anblick der beiden Nymphen war wirklich appetitlich und erstaunlicherweise nicht einmal sehr erotisch. Die beiden machten ausführlichen Gebrauch von der angebotenen Erfrischung.
Dann saßen sie am Gartentisch und stießen mit den Bierflaschen an. Ein etwas verlegenes Schweigen entstand, wurde aber von der kommunikationsfreudigen Susanne schnell unterbrochen.
„Vielleicht macht Dir Angie die Situation verständlicher, wenn sie schildert, wie sie in so jugendlichem Alter einer Neigung nachgeht, die man gewöhnlich nicht einmal auslebt, wenn man in den Zwanzigern ist wie ich.“
Die zierliche Kleine nahm einen Schluck aus der Flasche und blickte Ralph ernst an.
„Ich bin wie viele meiner Schwestern und Brüder als Zehnjährige von meinen Eltern missbraucht worden. Allerdings nicht im herkömmlichen Sinne. Die erste Hälfte meiner Jugend war durchaus problemfrei und unbeschwert verlaufen. Aber mein leiblicher Vater hatte irgendwann das Weite gesucht, und ich bekam ziemlich schnell einen Stiefvater. Das lief anfangs ganz gut. Ich konnte mich nicht beklagen. Aber mit Zehn begann ich zu pubertieren und wie man inzwischen weiß, kann das innerhalb der Familie zu erheblichen Spannungen führen. Mütter versuchen, ihre Kinder zu verstehen, Stiefväter eher nicht. Meiner versuchte es mit Strenge.
Meine Mutter liebte ihn wirklich und versuchte den Spagat zwischen dem Schutz ihrer Tochter und der Zuneigung zu ihm. Das misslang. Irgendwann gab sie auf, ein wenig möglicherweise auch durch meine Schuld. Von heute aus betrachtet war ich unausstehlich.“
Sie lächelte ein wenig wehmütig. Vielleicht tat ihr diese Zeit auch etwas leid. Dann nahm sie einen Schluck aus der Flasche und fuhr fort.
„Mein Stiefvater übernahm mehr und mehr meine Erziehung und meine Mutter überließ ihm das Feld. Seine Erziehung war durchaus bemüht, mir in dieser schwierigen Zeit zu helfen, sie bedeutete aber hauptsächlich körperliche Bestrafung. Es begann mit eher moderaten fünf Minuten über seinen Knien auf die Jeans, ohne viel Ritual, dann kamen die herunter und nach einiger Zeit auch das Höschen. Das war mir nicht einmal furchtbar unangenehm, wie man annehmen könnte, weil wir schon immer, auch mit meinem leiblichen Vater, sehr freizügig lebten. Das Badezimmer war nur verschlossen, wenn man die Toilette benutzte. Ansonsten war da ungehemmter Verkehr, auch wenn man nackt war. Dazu muss man auch sagen, dass beide Eltern sehr ansehnliche Köper hatten, bzw. haben; ich sehe sie ja regelmäßig. Aber Schläge auf den Nackten schmerzen eben erheblich mehr. Da aber die Pubertät über einige Jahre problematisch verlaufen kann, eskalierten die Strafen in kleinen Schritten bis hin zum Rohrstock mit gespreizten Beinen über dem Couch Arm. Ich konnte das nicht mehr ohne Gegenwehr ertragen. Daher hielt Mutter mich fest.“
Sie hatte die Lippen nun fest zusammengepresst, als sie eine Pause machte. Dieser Teil ihrer Erzählung belastete sie offensichtlich. Susanne streichelte ihre Hand. Nachdem sie eine Denkpause gemacht hatte, konnte sie weiter erzählen.
„Ich denke, dass diese regelmäßigen Bestrafungen, die nie übermäßig brutal waren, mich sehr deutlich geprägt haben. Sie beinhalteten auch mehr und mehr Ritual. Es war ja auch nicht zu übersehen, dass die Gefühle nach der Bestrafung, wenn das Brennen in Wärme überging, durchaus ins erotische übergingen. Ich masturbierte regelmäßig mit großem Erfolg, um den Schmerz zu besiegen.
Mein Einstieg in die Szene erfolgte fast logisch, nachdem ich von zu Hause ausgezogen war und mit meinem ersten Freund zusammen lebte. Ich war inzwischen ziemlich hart geworden und es brauchte einige Zeit, meine Emotionen wieder rauszulassen. Bei Hartmut aber hatte ich oft noch ziemlich explosive Stimmungen. Er war ein Chaot. Ich dagegen war zu Ordnung erzogen worden, nicht nur mit dem Stock. Denn es gab da bei mir auch nach und nach eine prinzipielle Einsicht in die Notwendigkeit, Ordnung zu halten. Folgerichtig kam es zwischen mir und Hartmut zu häufigem Stress. Irgendwann drohte ich ihm die Trennung an, es sei denn, er akzeptierte eine körperliche Bestrafung. Ich hatte keine Ahnung, was ich vorhatte und auch keinen Plan, wie das ablaufen sollte.
Aber schließlich gab es ja jahrelange Anleitungen vom Empfängerende her. Einen Rohrstock besorgte ich mir von Zuhause; ich nahm ihm ihn einfach mit. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob meine Eltern das bemerkt haben. Dann kam das Showdown mit Hartmut. Er war sichtlich zerrissen zwischen der Zuneigung zu mir und der Zumutung, sich von mir betrafen zu lassen. Aber wenn man es unbedingt an einer grundsätzlichen Veranlagung festmachen will, war er wahrscheinlich passiv, sonst hätte er nicht eingewilligt. Jedenfalls sah ich zum ersten Mal einen nackten männlichen Hintern in Erwartung des ersten Hiebes mit dem Rohrstock vor mir, die festen Globen prächtig gewölbt– und das legte den Schalter um.
Die Transformation von der erzwungenen Passivität zur dominanten Frau erfolgte danach natürlich in vielen einzelnen Schritten, aber sie begann sicherlich an diesem Nachmittag, den ich nicht mehr vergessen kann. Hartmut hat übrigens die ziemlich harte Züchtigung unter Tränen hingenommen, aber war dann bald aus meinem Leben verschwunden. Mit seinem Nachfolger lebe ich heute zusammen, und in unserem Schlafzimmer hängt eine Reitpeitsche über dem Bett – für uns beide.“
Ralph merkte erst jetzt, dass er den Atem angehalten hatte. Langsam entwich sein gepresster Atem, und er nahm einen langen Schluck aus der Flasche.
„Du siehst, Ralph, dass Du nicht in ein sorgfältig konstruiertes Komplott geraten bist, sondern das Leben bietet viele Lehrstücke, aus denen Biographien werden und sich überkreuzen. Angie hat mir ihren Leidensweg einmal geschildert und auch den Ausweg, den sie gefunden hat, emotional zu überleben und letztlich ein normales Leben zu führen; mit dem kleinen, aber wichtigen Parallelweg dazu.“
„Ich muss wohl zugeben, dass es diese Veranlagung gibt, vielleicht genetisch bedingt, vielleicht auch auf negative Erfahrungen basierend, aber offenbar viel häufiger als man denkt,“ sinnierte er.
„Seit ich Susanne kenne, wir
Kolleginnen sind und uns auch über unser Privatleben ausgetauscht haben, habe
ich schon viele Männer verdroschen, auch wesentlich ältere als Dich,“ sagte
Angie nach einer Pause, in der sie ihn nicht aus den Augen gelassen hatte.
„Irgendwann wirst Du auch dabei sein.“ Diesen überraschenden Zusatz schloss sie
mit einem völlig ungezwungenen Lachen ab. Beide junge Frauen wirkten völlig in
sich selbst ruhend, mit großem Selbstvertrauen und daraus resultierend auch
Autorität.
In Ralph stieg es heiß und kalt auf. Er fühlte sich den beiden völlig ausgeliefert. Ihre intensiven Blicke, die nie auswichen, bis er seinen senkte, wirkten hypnotisch. Er hatte das schon mehrfach bemerkt. Aber es war eine angenehme Hypnose. Sie erzeugte in ihm den dringenden Wunsch, diesen Frauen ausgeliefert zu sein, ihnen zu gehören. Tief in ihm vertraute er ihnen. Es war unausweichlich, zwingend, was kommen musste. Ein Rest von Verstand ließ ihn die beiden Besucherinnen ins Haus winken, in den Wohnraum, wo sie Sessel fanden und einen gepolsterten Hocker, der sehr einladend wirkte.
(Wird fortgesetzt ->5)
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