Nachdem ich den Spanking Gerichtshof wieder einmal absagen musste, ist es an der Zeit, seine Wiederbelebung kritisch zu betrachten. An dieser Stelle noch einmal Dank an Rittmeistering Gabriele, die beiden Stornos akzeptiert zu haben, ohne Forderungen zu stellen. Insbesondere muss ich mich bedanken, dass sie sich um meine "verirrten Schäfchen" gekümmert hat. Bei denen entschuldige ich mich, dass sie meine Absage nicht erreicht hat.
Es gibt Leute in der Spanko Szene, die grundsätzlich bezweifeln, dass es überhaupt noch eine lebensfähige, reale Szene gibt. Seit Corona verkriechen sich die Spanker in ihre Online Blasen, und Veranstalter wie ich tun sich schwer, noch jemand ins Freie zu locken. Sehr deutlich wird das, wenn man sich die Videos auf Spanking Tube anschaut, in denen zunehmend mit Spanking Maschinen gespielt wird. Offenbar reicht das einer wachsenden Zahl von Spankern.
Dazu kommt noch der um sich greifende generelle Oportunismus, sich nicht festzulegen, wenn man Optionen hat, aus einer Verpflichtung ohne Konsequenzen aussteigen zu können. In unserem Fall war die Absage einer Mitspielerin Grund genug für etliche Teilnehmer, ebenfalls abzusagen. So kann man jegliche Lust verlieren, überhaupt noch etwas unter Einsatz von Zeit und Geld ins Leben zu rufen.
Warum ist eine Veranstaltung eingebrochen, die lange gut besucht war? Warum hat der SGH nach einem fulminanten Start immer mehr an Fahrt verloren. Unbestritten ist einer der Gründe die immer geringer werdende Zahl der passiven Damen, und die zunehmende Zahl der Männer. Letzteres endete in einem Teufelskreis, indem die Überzahl von Männern auch noch die letzten Damen vertrieb. War das der einizige Grund?
Mich hat das Problem bewogen, über die Historie des SGH nachzudenken. Die Keimzelle des SGH waren ein Kreis von Spankern aus Bayern, Region München. Man war befreundet und beschloss, dieses Spiel miteinander in einer der damals sehr spärlichen Locations zu spielen, auch wenn es ein ziemlich teurer Spass war, von München in den Schwarzwald zu fahren und dort zwei Nächte im Hotel zu schlafen. Aber der Teilnehmer Kreis wuchs, weil auch aus der Badenser Region Interessenten dazu kamen, einige auch als Zuschauer.
Irgendwann jedoch, wurde den Münchenern die Sache zu teuer und wir zogen in eine neue Location im Fränkischen um. Diese war aber räumlich sehr beengt. Schließlich entdeckten wir die Anlage von Spezial Events in Augsburg, die in fast jeder Hinsicht ideal war.
Was wir nicht einkalkuliert hatten, war das Problem, dass mit den wechselnden Locations auch die Teilnehmer nicht die gleichen blieben. Wir hatten zu wenige "Groopies", die mit uns von Location zu Location zogen. Aber wir hatten dennoch mehrere Jahre lang gleichbleibend etwa 20 Teilnehmer, Passive und Zuschauer. Da waren auch jedes Mal einige passive Damen dabei.
Inzwischen hatte Randy McCane die Logistik übernommen, und nach einigen Jahren in Augsburg, die für uns als Veranstalter ziemlich teuer waren, kaufte er die Location in Gundelsheim und wir zogen wieder mal um. Hier nahm die Teilnehmerzahl deutlich ab und wurde extrem männerlastig. Dann kam Corona und Randy verstarb.
Als ich vor einigen Monaten den Versuch machte, den SGH wieder zu beleben, waren mehr als drei Jahre vergangen, aber nun fehlte mir die Unterstützung durch die alte Crew, und nur ganz wenige der früheren Teilnehmer meldeten sich. Der SGH war etwa 7 Jahre lang mit zwei Veranstaltungen pro Jahr gut gelaufen. Ganz offensichtlich jedoch waren die Umzüge von Location zu Location nicht förderlich, eine feste Zahl von Unterstützern zu gewinnen, die auch über mehrere Jahre bei der Stange blieben. Außerdem war mir das "Damenproblem" geblieben und ich verfügte nicht über Randys Verbindungen, immer wieder neue Interessenten zu finden.
Ich habe den Neustart in der tollen Augsburger Anlage vorsichtshalber ohne Zuschauer geplant. Mit 6 Anklagen sah das recht gut aus, da wir auch eine aktive Dame dabei hatten. Doch als diese beruflich bedingt absagen musste, folgten sofort einige der Herren. Damit war auch die Kalkulation geplatzt.
Ich muss zu der Bewertung kommen, dass der SGH nicht grundsätzlich gescheitert ist, sondern der absolut toten Spanking Szene in Süddeutschland zum Opfer gefallen ist. Wie ich gehört habe gilt das auch für die früher sehr lebendigen Foren. Sollten wir im kommenden Jahr einen neuen Anlauf unternehmen, muss ich einen weitaus längeren Vorlauf einplanen und mir eine Mannschaft zulegen. Alleine geht das in meinem biblischen Alter nicht mehr. Bevorzugt würde ich den SGH jemandem in die Hand geben, der neben diesem Event auch noch andere Veranstaltungen im südlichen Raum organisiert. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass Randy neben mir keinen Nachfolger hatte. Charlene ist ausgestiegen. Ich hoffe, es findet sich ein Vollblut Spanker, der Freude am Organisieren solcher Events hat..
Absolut kritisch ist immer noch die Frage der Location. Es gibt von der geographischen Lage her und dem einmaligen Ambiente keine Alternative zu "Spezial Events" der Rittmeisterin Gabriele. Sie hat neben dem einmaligen Freigelände eben auch Räumlichkeiten, in denen man bei schlechtem Wetter Internat und SGH spielen kann. Dazu kommen noch die vielen kleineren Räume zum Spiel in kleinen Gruppen.Vielen in der Szene ist diese Anlage gut bekannt. Man könnte hier eine neue zentrale Location für Spanking Spiele aller Art aufziehen. Veranstalter, die einen Schul- oder Gerichtsraum mit existierenden Möbeln vorfinden, werden dieses Angebot lieben. So hätte der SGH vielleicht eine Zukunft.