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SGH und WGH (Details zu einer wunderbaren, realen Geschichte)

Leider ist die Zukunft des SGH ungewiss, aber die Geschichte seiner Geburt mag manchen auch heute noch interessieren.   Die Idee des Spanki...

Dienstag, 9. April 2013

Wunschkonzert?

Wir hatten kürzlich eine Diskussion rund um das Thema Macht-Transfer bei Rollenspielen. Dazu habe ich mir einige Gedanken gemacht, weil wir beim Spanking Gerichtshof  natürlich auch eine Situation haben, in der die Angeklagten Macht an das Gericht abgeben. Tatsächlich tun sie das in erheblich größerem Umfang als z.B. bei einem Schulspiel der neuesten Generation.

Dort kommt es in einigen Inszenierungen schon zum "Wunschkonzert", wie es jemand treffend ausgedrückt hat. Ein Zögling, der oder die gerade "die Sau rausgelassen hat" wird letzten Endes höflich gefragt, wie er/sie es denn bitte am liebsten hätte? Hiebe vom Lehrer, vom Rektor oder von der Rektorin - oder vielleicht von Muttern?

Das kann doch nicht ernsthaft der Sinn einer Retro-Veranstaltung sein, wo nach meinen eigenen, schon weit zurückliegenden Erfahrungen das Früchtchen kurzerhand über die Schulbank gelegt wurde, und dann pfiff der gelbe Onkel. Dieses reale Szenario lehnen wir alle ab, ich kenne noch die bitteren Tränen, die da geweint wurden.

Als wir die ersten Internate veranstalteten, gab es jedoch ebenfalls wenig Wahl. Den Lehrern standen etliche Maßnahmen zur Auswahl, ehe gehauen wurde: Die Dunce Cap, Knien auf meist recht unangenehmen Unterlagen, Ecke stehen, einen RS auf ausgestreckten Armen halten usw., ehe es was aufs Höschen gab. Es muss ja eine Art von Eskalation geben, damit es dem Racker plötzlich dämmert, dass es bald richtig weh tun wird, nachdem das Knien auf Erbsen auch schon grenzwertig genug gewesen war. In dieser Kaskade des Macht Transfers passiert das nicht plötzlich sondern in Stadien und wurde so auch klaglos akzeptiert.

Wenn so jemand dann am Ende bei mir als Rektor vorstellig wurde, war das keine freundliche Kontaktaufnahme, sondern ganz klar no way of return ohne einen Satz heißer, nackter Bäckchen!

Wenn man das Kopfkino auf dieses Gefühl der Hilflosigkeit einstimmen soll, das frühere Schüler oft gehabt haben müssen, sollte man tatsächlich darauf abzielen, ähnliche Hilflosigkeit bei unseren Rollenspielen zu erzeugen, sei es im Gerichtshof oder im Internat. Da kann es natürlich vorkommen, dass Lehrer und Rektoren weder vom Geschlecht her noch vom Aussehen die Idealbesetzung in den Vorstellungen der Schüler darstellen, aber da müssen sie durch - nach meiner Meinung. Wenn sie schon nicht grün und blau geprügelt, gnadenlos gedemütigt, angebrüllt oder zu Pushups bis zum Kollaps verurteilt werden, sollte es an irgend einer Stelle ungemütlich werden, sonst war da Ganze nur ein gemütlicher Nachmittag..

Ich denke mal, jeder sollte die notwendige "no risk, no fun" Einstellung mitbringen. Beim Spanking Gericht ist das eindeutig der Fall. Selbst die Option, sich die Prügel in einem Nebenraum abzuholen, hat bisher niemand genutzt. Auch die Härte der Strafen wird nur von einem unserer Freunde mit einem Lächeln quittiert. Das gibt es natürlich auch. Doch Empfinslichere wissen, was kommt und lassen es zu, wenn auch nicht gerne.

Zwar haben wir einen Zettel zum Eintrag von absoluten No go Bedingungen, aber die werden sehr sparsam benutzt und sind oft schon vergessen, wenn es zum Schwur kommt.

Ich bin ziemlich sicher, dass der Gerichtshof auch weiterhin gut besucht sein wird, gerade weil es "zur Sache" geht und dem Kopfkino reichlich Futter geboten wird..


2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Diese Denkweise ist richtig, eindeutige Zutsimmung! F

Anonym hat gesagt…

Mir gefällt der Beitrag überhaupt nicht.
Empfinde das ganz anders.

Ich bin sehr fürs "Wunschkonzert".
"Wunschkonzert" heißt für mich aber nicht, dass alles nach Wunsch des Passiven geschieht, sondern nach den kongruenten Wünschen Beider!
Beide sollen sich ja wohl fühlen; und nicht nur eine Person.

Weder soll nur der Passive bestimmen, was geschieht; noch nur der Aktive.
Sondern miteinander.
Das ist meine Einstellung dazu.

Du schreibst vom "Einstimmen auf die Hilflosigkeit, die Schüler früher hatten".
Wer sagt denn, dass Jemand, der ein Schulrollenspiel spielen will, das möchte?!
Ich liebe Schulrollenspiele, die in unserer Zeit spielen; und suche darin Sicherheit, Halt und Geborgenheit im Verhalten der Lehrerin, die streng und zugleich liebevoll und fürsorglich ist; konsequent und gerecht; eine natürliche Autorität eben, zu der man Vertrauen hat.

(Bin weiblich, 33 Jahre jung.)